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Varta nach Zahlen: Prognose angehoben, aber reicht das?

Varta nach Zahlen: Prognose angehoben, aber reicht das?
Foto: Varta
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Michael Schröder 12.11.2020 Michael Schröder

Varta wird dank des Booms für Kopfhörer-Akkus erneut optimistischer. Die Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr wurde nach neun Monaten angehoben. Vorstandschef Herbert Schein geht davon aus, dass sich der Trend zu kabellosen Geräten weiter verstärken wird. Dennoch fällt der Ausblick auf 2021 etwas verhalten aus.

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Die Nachfrage nach aufladbaren Knopfzellen für kabellose Kopfhörer ist ungebrochen. Das spielt dem Batteriehersteller Varta in die Karten. In den ersten neuen Monaten stieg der Umsatz auch dank des Zukaufs von Haushaltsbatterien um fast 160 Prozent auf 630,3 Millionen Euro. Rechnet man die Übernahme von Consumer Batteries heraus, lag das Wachstum noch immer bei starken 70 Prozent. Das operative Ergebnis kletterte um gut 180 Prozent auf 176,8 Millionen Euro, ohne Consumer Batteries lag der Zuwachs hier bei 128 Prozent. Unter dem Strich stand mit 78,3 Millionen Euro Gewinn mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr mit 33 Millionen Euro.

Prognose angehoben

Vor dem Hintergrund hob Vorstandschef Herbert Schein die Umsatzprognose wie von vielen Marktteilnehmern erwartet auf 840 bis 860 Millionen Euro (Vorjahr: 362,7 Millionen Euro) an. Bisher hatte Varta mit 810 bis 830 Millionen Euro geplant. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte 230 bis 235 Millionen Euro erreichen. Bislang hatte der Vorstand nur bis zu 215 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

CAPEX sinkt

Ebenfalls positiv: Varta kommt mit weniger Investitionsausgaben aus, bei einem unveränderten Ausbau der Produktionskapazitäten. Durch Prozessoptimierungen wird die Produktionskapazität zu geringeren Investitionskosten pro Stück bis Ende 2021 dazu wie geplant ausgebaut. Folglich können die ursprünglich geplanten Auszahlungen für Investitionen (CAPEX) reduziert und teilweise in das Folgejahr verschoben werden. Die Gesellschaft geht jetzt von einem CAPEX zwischen 290 und 320 Millionen Euro aus (bisher: 320 bis 360 Millionen Euro).

Klarer Trend

„Wir gehen weiterhin optimistisch in die Zukunft“, so Schein. „Der Trend der Mobiltelefonhersteller ist klar: Das Kabel gehört der Vergangenheit an. In naher Zukunft wird die einzige Schnittstelle zu den Geräten kabellos sein. Es ist daher damit zu rechnen, dass sich der Trend hin zu True Wireless Stereo (TWS) Headsets in Zukunft nochmals verstärken und beschleunigen wird.“

Varta sei für eine solche Entwicklung bestens gerüstet, erklärt der Firmenchef. „Wir werden die Produktionsgeschwindigkeit im kommenden Jahr um mehr als 50 Prozent erhöhen und damit noch effizienter sein. Die Erhöhung der Energiedichte unserer kleinen Lithium-Ionen-Batterien kommt planmäßig Ende des Jahres und wird uns weitere Wettbewerbsvorteile verschaffen", sagt Schein.

Ausblick für 2021

Auch im kommenden Geschäftsjahr wird der Batteriehersteller weiter wachsen. Die Eine-Milliarde-Umsatzschwelle wird der Konzern bereits in 2021 nahezu erreichen. Das bereinigte EBITDA soll auch im nächsten Geschäftsjahr schneller als der Umsatz wachsen.

Varta (WKN: A0TGJ5)

Varta hat wie erwartet abgeliefert und die Prognosen erhöht. Bleiben die Bullen am Drücker, könnte das bisherige Allzeithoch bei 138,70 Euro angesteuert werden. Futter für die Bären könnte der Ausblick für 2021 liefern, der noch recht konservativ erscheint. Investierte Anleger bleiben vorerst dabei, sollten sich nach den Zahlen aber auf eine gewohnt volatile Kursentwicklung einstellen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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