Am 18. April markierte die Varta-Aktie bei 7,43 Euro ein neues Rekordtief. Eine Woche vorher hatte der angeschlagene Batteriehersteller erklärt, dass der Restrukturierungsplan aus dem vergangenen Jahr gescheitert sei und nun ein neues Sanierungsgutachten erstellt würde. Seitdem sind neue Nachrichten zwar Mangelware. Die Aktie konnte sich dennoch wieder von ihren Tiefstständen lösen. Zum Wochenstart zieht der Kurs sogar prozentual zweistellig an.
Eine offizielle Meldung oder eine überarbeitete Analysteneinschätzung, die für den heutigen Kursanstieg verantwortliche zeigen könnte, gibt es bisher nicht. Die Tatsache, dass Varta ein deutsches Forschungsprojekt mit 15 Partnern für Natrium-Ionen-Batterien leitet, das vom Bundesforschungsministerium mit rund 7,5 Millionen Euro gefördert wird, dürfte den Kurs nicht wirklich antreiben. Größere Veränderungen bei den bekannten Short-Sellern sind keine zu erkennen.
Fakt ist: Mit einem Kursanstieg von zwischenzeitlich mehr als zehn Prozent laufen die Aktien in die Kurslücke von Mitte April hinein, die die Mitteilung über eine notwendige Anpassung des Sanierungskonzepts aufgerissen hatte. Damit konnte sich die Aktie mittlerweile schon deutlich von ihren Rekordtiefs lösen.
AKTIONÄR-Leser wissen: Bei Varta ist Restrukturierungsplan aus dem vergangenen Jahr gescheitert. Nun soll ein neues Sanierungsgutachten erstellt werden. Das soll bis Mitte des Jahres fertiggestellt sein. Bis dahin haben die Kreditgeber dem Vernehmen nach zugesagt, die Füße stillzuhalten. Varta hat dem Vernehmen nach 250 Millionen Euro Bankschulden und sich zudem zusätzliche 235 Millionen Euro über Schuldscheine geliehen. Die Investmentbank Rothschild sucht zudem nach alternativen Finanzierungsmaßnahmen. Der Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr soll am 28. Juni veröffentlicht werden. Bis dahin könnte es dann auch Details zum neuen Restrukturierungsplan geben.
Ungeachtet dessen hat das Fazit Bestand: Die hohen Schulden und die wenig rosigen operativen Aussichten sprechen eine eindeutige Sprache. Mögliche Szenarien hat DER AKTIONÄR bereits angerissen. Angesichts der negativen Gemengelage bleiben Anleger weiter an der Seitenlinie.
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