England ist (nach Deutschland) für TUI der zweitwichtigste Markt. Dort wurde gestern das strikte Reiseverbot aufgehoben. Zehntausende von Urlaubern haben das zum Abflug genutzt. Besonders beliebt ist Portugal, das von der britischen Regierung als „grünes Reiseziel“ klassifiziert wurde. TUI musste ungewöhnliche Maßnahmen ergreifen, um die hohe Nachfrage zu bedienen.
Konkret: Der Reiseveranstalter setzt Flugzeuge für die „grünen“ portugiesischen Destinationen ein, die normalerweise für Langstrecken reserviert sind, um den Ansturm der Passagiere zu bewältigen. Hintergrund: Durch die farbliche Klassifizierung eines jeweiligen Reiselandes ergeben sich die zu treffenden Maßnahmen für Passagiere zur Hin- und Rückreise: Für als grün markierte Staaten wie Portugal entfällt bei der Rückkehr für Reisende beispielsweise die offizielle Quarantänepflicht, wenn sie sowohl vor der Einreise als auch bei der Ankunft negativ getestet werden.
Der Vorstandsvorsitzende von Konkurrent EasyJet, Johan Lundgren, sagte in diesem Kontext: "Die neuesten Daten deuten darauf hin, dass der größte Teil Europas eigentlich schon von jetzt auf gleich auf die grüne Liste der Kategorien gehen könnte.“ Einige britische Flughäfen erwarten, dass sich die Zahl der Reisenden bis Ende Mai verzehnfachen wird, wie englische Medien berichten. Die Regierung hat zugesagt, ihre grünen, gelben und roten Listen am 7. Juni zu aktualisieren, und wird ihre Politik in Bezug auf ankommende Reisende am 28. Juni überprüfen.
Die TUI-Aktie pendelt am Dienstag um die Nullinie und notiert bei 4,92 Euro.
Das sind positive Nachrichten für TUI. Sobald Öffnungen Realität werden, packen die Menschen die Gelegenheit beim Schopfe und fliegen in den Urlaub. Die Reisesehnsucht und das Fernweh der Menschen sind offenbar riesengroß. Es verdichten sich zunehmend die Anzeichen, dass der Sommer für TUI umsatzstark werden dürfte. Daher bleiben Anleger weiter an Bord. Kursziel: 6,50 Euro.