TUI hat gemischte Halbjahres-Zahlen vorgelegt. Während die Umsätze unter den Erwartungen der Analysten lagen, ist das operative Ergebnis (EBIT) besser als prognostiziert ausgefallen. Positiv: Der Reisekonzern zeigt sich zuversichtlich für das so wichtige Sommer-Geschäft. Die TUI-Aktie verliert dennoch.
"Die Perspektiven im Frühsommer 2021 stimmen mich für den Tourismus und für die TUI optimistisch. Sie sind deutlich besser als im ersten Pandemiejahr 2020", sagte TUI-Chef Fritz Joussen am Mittwoch gegenüber Reuters. Nach einer Umfrage wollten 70 Prozent der Europäer verreisen und hätten zum Teil schon gebucht.
Auch bei TUI seien die Neubuchungen zuletzt stark gestiegen. Im April haben sich die wöchentlichen Neubuchungen verdoppelt. Der Buchungsbestand liege mit 2,6 Millionen 69 Prozent unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 zum gleichen Zeitpunkt.
Konkret erlöste TUI im ersten Halbjahr 716 Millionen Euro und damit 90 Prozent weniger als im Vorjahr. Das ist weniger als von Analysten erwartet. Die hatten im Durchschnitt rund 870 Millionen Euro auf ihren Zetteln stehen. Immerhin: Der monatliche Mittelabfluss blieb insbesondere im zweiten Geschäftsquartal - Januar bis März 2021 - mit durchschnittlich rund 300 Millionen Euro auf stabilem Niveau.
Erfreulich: Das operative Ergebnis (EBIT) fiel etwas besser als erwartet aus. Während die Experten mit einem Minus von 1,56 Milliarden Euro gerechnet haben, wies der Reisekonzern "nur" 1,3 Milliarden Euro Miese aus. Dabei habe der Verlust durch strenge Kostendisziplin und Effizienzprogramme begrenzt werden können.
Auch die Liquiditäts-Situation macht durchaus Mut: Per 7. Mai verfügte der Touristik-Konzern über Finanzmittel von 1,7 Milliarden Euro – darin ist neben dem Stabilisierungspaket auch die im April begebene Wandelanleihe über 400 Millionen Euro enthalten.
Die TUI-Aktie verliert am Mittwoch mehr als vier Prozent und notiert im frühen Handel bei 4,80 Euro.
Klar, die Umsätze lassen in der Tat keine Urlaubsgefühle aufkommen – sind aber letztlich Ausdruck der krassen Corona-Situation. Durchaus positiv erscheinen die Verbesserungen auf der Kostenseite und die Liquiditäts-Situation. Der große Hoffnungsträger ist allerdings das Sommer-Geschäft 2021. Auch DER AKTIONÄR ist hierfür optimistisch, da sich die Reisebeschränkungen zusehends dank rückläufiger Corona-Zahlen lockern und die Reisesehnsucht der Menschen groß ist. Fazit: Investierte Anleger bleiben weiter dabei und setzen auf höhere Kurse.
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(Mit Material von dpa-AFX)