Der Kursverfall bei der TUI-Aktie geht unvermindert weiter. Mittlerweile rücken auch die Tiefststände aus der Zeit des Corona-Crashs wieder bedrohlich nahe. Das Unternehmen selbst bemüht sich derweil nach Kräften für gute Nachrichten zu sorgen, doch hat zuletzt auch mit einem überraschenden Wechsel für Unsicherheit gesorgt.
Den achten Tag in Folge verbuchte TUI am Donnerstag Verluste. Alleine im Juni hat die Aktie mehr als ein Drittel an Wert verloren. Seit Beginn des Jahres steht sogar ein Minus von 43 Prozent zu Buche. Das ruft unweigerlich Erinnerungen an den Absturz zu Beginn der Corona-Pandemie wach. Auf Schlusskursbasis notiert die TUI-Aktie bereits tiefer als im Frühjahr 2020. Hoffnung macht aktuell nur noch, dass die breite Unterstützungszone zwischen 1,25 und 1,50 Euro als Auffangnetz fungiert.
Die Entwicklung der Aktie steht in krassem Widerspruch zum Optimismus, den das TUI-Management zu verbreiten versucht. So kündigte das Unternehmen an, anders als beispielsweise die Lufthansa bei TUI fly keine Flüge streichen zu wollen und am bestehenden Flugplan festzuhalten. Auch wird das Unternehmen nicht müde zu betonen, dass die Nachfrage nach Sommerreisen stark gestiegen ist und über dem Niveau von 2019 liege. TUI-Chef Fritz Joussen erwartet sogar ein signifikant positives Ergebnis.
Zuletzt hatte aber auch der Konzern selbst für Verunsicherung unter den Anlegern gesorgt. Vor einer Woche gaben die Hannoveraner überraschend bekannt, dass der langjährige Vorstandsvorsitzende Joussen sein Amt zum 30. September niederlegen wird (DER AKTIONÄR berichtete).
Die positiven Nachrichten, die der Reiseveranstalter seit Wochen sendet, sind bislang komplett verpufft. Hoffnung für die Aktie bietet aktuell nur die starke Support-Zone. Eine Stabilisierung ist bislang allerdings nicht in Sicht. DER AKTIONÄR rät daher davon ab, bei TUI ins fallende Messer zu greifen.