Keine DAX-Aktie ist im Monatsvergleich zu stark wie SAP. Das Papier gewann in den vergangenen vier Wochen gut 20 Prozent. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Siemens Energy und Rheinmetall mit plus 14,2 Prozent und plus 10,3 Prozent. Am Wochenende gab es nun überraschende News zur Nachfolge des Mitbegründers Hasso Plattner.
Europas größter Softwarehersteller SAP und sein designierter Aufsichtsratschef Punit Renjen gehen überraschend getrennte Wege. Der als Nachfolger des Mitgründers Hasso Plattner vorgesehene US-Amerikaner werde zur Hauptversammlung im Mai sein Mandat in dem Kontrollgremium niederlegen, teilte das DAX-Schwergewicht am Sonntagabend in Walldorf mit. Grund seien die unterschiedlichen Vorstellungen über die Rolle als künftiger Aufsichtsratsvorsitzender. SAP präsentierte mit dem ehemaligen Nokia-Manager Pekka Ala-Pietilä einen Ersatzmann für Renjen. Der Finne soll für zwei Jahre zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen werden und ist auch als Vorsitzender des Gremiums vorgesehen.
Vor knapp einem Jahr hatte SAP Renjen nach langer Suche als Nachfolger für Plattner vorgestellt, im Mai letzten Jahres war Renjen bereits in den Kontrollrat eingezogen. Er sollte als ehemaliger Chef der Unternehmensberatung Deloitte vor allem die Kundensicht auf SAP mitbringen, um Impulse zu setzen. SAP verwarf die Pläne nun aber. Dem Vernehmen nach konnte sich der Amerikaner nicht mit der in Deutschland gesetzlich vorgesehenen Funktion als Aufseher des Konzernvorstands anfreunden.
Mit Pekka Ala-Pietilä kommt nun ein alter Bekannter wieder, der bereits von 2002 bis 2021 im Aufsichtsrat der Walldorfer saß. Ala-Pietilä war 1999 bis 2005 Präsident von Nokia und hat in verschiedenen Expertengremien für Künstliche Intelligenz mitgearbeitet.
„Mit der Wahl von Pekka Ala-Pietilä bin ich zuversichtlich, dass der Aufsichtsrat der SAP in den besten Händen ist", sagte Plattner laut Mitteilung. "Seine Vision und seine bedächtige Vorgehensweise sind genau das, was die SAP braucht, um sicher und auch weiterhin erfolgreich in die Zukunft zu blicken.
Die Aktie von SAP zeigt am Montagmorgen kaum eine Reaktion. Auf der Handelsplattform Tradegate notiert sie am frühen Morgen 0,3 Prozent im Minus bei 167,80 Euro. Damit bleibt sie knapp unter ihrem erst am Donnerstag bei 169,40 Euro markierten Allzeithoch. AKTIONÄR-Leser, die seit der Empfehlung im Mai vergangenen Jahres investiert sind, können sich freuen. Das Kursplus beträgt seitdem 38 Prozent. Auch wenn nach der starken Rally zuletzt durchaus eine Konsolidierung überfällig ist, langfristig bleibt das Papier ganz klar aussichtsreich.