Er hätte es nicht tun müssen. Trotzdem hat der US-Konzern Chevron seine Mitarbeiter weltweit aufgefordert, die Tencent-Allzweck-App WeChat von allen Dienst-Smartphones zu löschen. Wer der Anweisung bis zum Ende der Woche nicht nachkommt, soll vom Firmennetzwerk ausgeschlossen werden. Der Kurs der Tencent-Aktie ist heute trotz der Nachricht mehr als ein Prozent im Plus.
Wie viele Chevron-Mitarbeiter WeChat überhaupt nutzen, ist unbekannt. Die Folgen dürften für Tencent aber überschaubar sein: Weltweit hat WeChat mehr als 1,2 Milliarden Nutzer, davon nur 19 Millionen in den USA.
US-Präsident Donald Trump wollte WeChat per Dekret verbieten, weil die App die nationale Sicherheit gefährde. Eine Richterin hat den Bann allerdings vorerst gestoppt. Das Handelsministerium hat angekündigt, Rechtsmittel gegen die Entscheidung einzulegen.
WeChat ist nicht nur ein soziales Netzwerk zum Austausch von Nachrichten. Die App kann unter anderem auch für Gaming und digitales Bezahlen genutzt werden.
Da die Querelen in den USA auf die Entwicklung von Tencent bislang kaum Auswirkungen haben, können Anleger die Angelegenheit gelassen sehen. Tencent ist einer der führenden chinesischen Tech-Konzerne, klar auf Wachstumskurs und bleibt daher eine AKTIONÄR-Kaufempfehlung.