US-Konzerne für China-Tech-Gigant: Mehrere große Unternehmen setzen sich gemeinsam für Tencent ein. Sie fürchten um ihre Profite, wenn Donald Trumps Dekret, das Transaktionen mit Tencents Social-Media-App WeChat verbietet, wirksam wird. Zudem sind sie durch die unklare Formulierung der Verfügung verunsichert.
Mehr als ein Dutzend Konzerne haben an einer Telefonkonferenz mit Vertretern des Weißen Hauses teilgenommen, berichtet The Wall Street Journal. Die Unternehmen betonten demnach, es sei für sie ein Wettbewerbsnachteil, wenn die US-Regierung ihnen verbietet, WeChat zu nutzen.
Auszug aus der Teilnehmerliste: Apple, Disney, Ford, Walmart, Procter & Gamble, Intel, Goldman Sachs, Morgan Stanley, UPS, Merck.
US-Präsident Trump hat vor einer Woche einheimischen Unternehmen per Dekret untersagt, künftig Transaktionen mit WeChat durchzuführen. Das Verbot könnte nächsten Monat wirksam werden.
Die Verfügung ist schwammig formuliert. So wäre es möglich, dass US-Unternehmen auch bei Geschäften im Ausland keine WeChat-Transaktionen anbieten dürfen. Außerdem könnten einige Sätze so interpretieren werden, dass die US-Regierung den Unternehmen sämtliche Geschäfte mit Tencent und Töchtern des chinesischen Konzerns verbietet.
Bei Chinesen ist WeChat auch zur Abwicklung von Überweisungen äußerst beliebt. Die App hat mehr als 1,2 Milliarden Nutzer.
Das Dekret sowie dessen ungewisse Folgen verunsichern auch Anleger. Trotz starker Zahlen ist der Tencent-Kurs wieder an einer Unterstützung angelangt. Auf Sicht der kommenden Tage ist die Aktie eine sehr spekulative Angelegenheit. Für langfristig orientierte Investoren bleibt das Unternehmen aufgrund seiner dominanten Marktposition und der hervorragenden Wachstumsaussichten aber ein Basisinvestment in China.
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