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Eskalation im Handelsstreit: Short-Seller nehmen Alibaba, Tencent und JD.com ins Visier

Eskalation im Handelsstreit: Short-Seller nehmen Alibaba, Tencent und JD.com ins Visier
Foto: Shutterstock
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Martin Weiß 22.09.2020 Martin Weiß

Der politische Streit zwischen Washington und Peking schwelt und US-Präsident Trump scheint im Wahlkampf noch einmal aufdrehen zu wollen, um seinen Fans Stärke zu demonstrierten. Leerverkäufer wetten zunehmend auf eine Eskalation in dem Disput. Was heißt das für China-Aktien?

Das Gezanke zwischen den USA und China im Handelsstreit hat mit dem drohenden Verbot von TikTok und WeChat in den USA einen vorläufigen Höhepunkt erreicht und die Stimmung zwischen den Ländern irgendwo in den Bereich um den Gefrierpunkt sinken lassen.

Mit den Präsidentschaftswahlen vor der Tür (3.11.) ist mit einer kurzfristigen Entspannung nicht zu rechnen, denn: Trump liegt in Umfragen hinter seinem Herausforderer Joe Biden und braucht China a) als Sündenbock für die Coronapandemie und b) als Projektionsfläche für seine vermeintliche außenpolitische Entschlossenheit.


An der Börse sehen Anleger die Entwicklung mit Sorge, zumal Leerverkäufer ihre Short-Positionen in den entsprechenden Werten aufstocken und damit Druck auf die Titel ausüben. Laut S3 Partners, einem Dienst, der auf Short-Selling-Aktivitäten spezialisiert ist, zeigt der Trend klar in Richtung zunehmender Leerverkäufe.

Überblick über die Short-Holdings in ausgesuchten China-Tech-Aktien. Der Wert in Klammern gibt den Wert aller geshorteten Aktien in Dollar an: 

Alibaba (11,7 Mrd.$)

JD.com (3,2 Mrd.$)

Pinduoduo (2,9 Mrd.$)

Nio (1,5 Mrd.$)

Leerverkäufer haben in den vergangenen 30 Tagen besonders aggressiv gegen Alibaba und JD.com gewettet. Alibabas Short-Interesse ist in dieser Zeit um 1,5 Milliarden Dollar gestiegen, während das (Short-) Interesse bei JD.com um 321 Millionen Dollar gestiegen ist.

Alibaba (WKN: A117ME)

Sollte das gestiegene Interesse der Short-Seller an den genannten Aktien die Anleger beunruhigen? DER AKTIONÄR empfiehlt einen kühlen Kopf zu bewahren. Zwar besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass sich die Beziehungen zwischen China und den USA noch weiter verschlechtern und die Aktienkurse darunter leiden. Längerfristig sprechen die hohen Wachstumsraten von Alibaba und Co allerdings gegen nachhaltige Kursrückgänge.

Und sollte Joe Biden in den Umfragen weiter zulegen können und sogar die Wahl gewinnen, dürften die Short-Seller schnell kalte Füße bekommen, ihre Positionen eindecken und das Weite suchen.

Für den AKTIONÄR bleibt die Aktie von Alibaba ein Basisinvestment in China. Die E-Commerce-Konzerne JD.com, Pinduoduo und das E-Auto-Unternehmen Nio stehen ebenfalls auf der Empfehlungsliste der Redaktion. 

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