Die Deutsche Börse wird Anfang Juni wieder die Zusammensetzung ihrer Indizes überprüfen. Börsenneuling Schaeffler könnte im Anschluss in den MDAX aufsteigen. Die schwächelnde Industriesparte belastet zwar den fränkischen Maschinenbaukonzern und Autozulieferer. Dennoch konnte die Aktie ihre Tiefststände verlassen.
Auch in diesem Juni steht die Überprüfung der wichtigsten heimischen Indizes auf der Agenda. Dazu werden die sogenannten „Fast-Exit“- und „Fast-Entry“-Kriterien herangezogen. Sie sind für Indexmitglieder weniger streng und für potenzielle Aufsteiger zugleich strenger als im September zur ordentlichen Überprüfung. Dennoch stehen große Änderungen nicht an. Nach den vielen Wechseln der vorangegangenen Quartale steht die Kontinuität im Vordergrund.
Einzig im MDAX dürfte sich das Index-Karussell drehen. Wegen der fortschreitenden Übernahme von Wincor Nixdorf durch den US-Geldautomatenhersteller Diebold erfüllt die Firma nicht mehr alle notwendigen Kriterien für einen Verbleib in der 2. Börsenliga. Vor allem der Börsenwert, gemessen am Anteil frei handelbarer Aktien, ist zu stark gesunken. Der Autozulieferer Schaeffler dürfte als bestplatziertes Unternehmen im SDAX aufsteigen. Der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse wird diese Änderungen am 3. Juni besprechen und noch am selben Abend die Entscheidungen bekannt geben. Die Umsetzung erfolgt dann zum 20. Juni.
Die schwächelnde Industriesparte belastet weiterhin den fränkischen Maschinenbaukonzern und Autozulieferer Schaeffler. Trotz des rund laufenden Autogeschäfts verharrte der Gesamtumsatz des Unternehmens im ersten Quartal 2016 dadurch mit 3,34 Milliarden Euro annähernd auf Vorjahresniveau. Bereinigt um die Auswirkungen der Euro-Schwäche stiegen die Erlöse des Herstellers von Komponenten für Motor, Getriebe und Fahrwerk in den ersten drei Monaten allerdings um 2,4 Prozent. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) sank im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um drei Prozent auf 421 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand dennoch mit einem Umsatzanstieg von drei bis fünf Prozent – das entspräche 13,6 bis 13,8 Milliarden Euro.
Für Fantasie sorgt die Ankündigung, in den kommenden Jahren kräftig in Technologien für Hybrid- und Elektroautos zu investieren. Dabei sollen die weltweiten Kapazitäten auf dem Gebiet der Elektromobilität verdoppelt werden. Bereits seit 2011 sind die entsprechenden Aktivitäten unter dem Dach eines firmeninternen Systemhauses gebündelt. Inzwischen sind die dort entwickelten Module für Hybrid-Fahrzeug und elektrischen Achsen in eigene Produktlinien gemündet.
DER AKTIONÄR favorisiert im Auto-Zuliefererbereich weiter die Aktie von Continental. Durch den anstehenden aufstieg in den MDAX könnte die Schaeffler-Aktie aber frische Impulse bekommen. Daher bietet sich hier als Depotbeimischung der Aufbau einer Trading-Position mit Ziel 16 Euro und Stopp 13,50 Euro an.