Schaeffler hat mit dem Zukauf von Paravan ein Ausrufezeichen gesetzt. Die Halbjahreszahlen konnten sich sehen lassen. Die Aktie hat Comeback-Chancen.
In den ersten sechs Monaten hat Schaeffler den Umsatz um 2,1 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro nach oben geschraubt. Besonders gut lief es in der Industriesparte. Hier legten die Erlöse stärker zu als im Segment Automotive. Das Ebit kletterte von 780 Millionen Euro auf 795 Millionen Euro.
Interessanter Zukauf
Schaeffler ist mit rund 2.000 Patentanmeldungen pro Jahr die Nummer 2 hinter Bosch. Jedoch ist die Branche im Umbruch: Weg von Verbrennungsmotoren, hin zur Elektromobilität und selbstfahrenden Autos. Schaeffler will den Umbruch mit kleineren Zukäufen meistern. Vor wenigen Tagen gab man den Erwerb der Firma Paravan bekannt.
Mit der Technik von Paravan will Schaeffler im Bereich Autonomes Fahren Fuß fassen. Paravan baut Elektrorollstühle und rüstet Kleintransporter und Busse von Mercedes und Volkswagen behindertengerecht um. Dafür hat Paravon eigene Technologien entwickelt: Das so genannte Steer- und Drive-by-Wire-System - „Space Drive“ - welches als einziges System seiner Art weltweite Straßenzulassungen hat. Diese Technologie hilft beeinträchtigten Menschen, die Fahrzeuge sicher zu steuern.
Kauflimit
Für das Gesamtjahr bekräftigte Schaeffler die Prognose, wonach die Ebit-Marge vor Sondereffekten zwischen 10,5 und 11,5 Prozent liegen soll. Der Umsatz soll um fünf bis sechs Prozent steigen. Schaeffler-Konzernchef Klaus Rosenfeld will auch in Zukunft punktuell kleinere Spezialisten zukaufen. Ziel ist es, sich auf den Wandel in der Autobranche Richtung E-Mobilität vorzubereiten. Ein erstes Kauflimit kann im Bereich von 11,20 Euro platziert werden.