Über Jahrzehnte hinweg war Royal Dutch Shell ein absoluter Dividendengarant. Denn seit dem Jahre 1945 gab es beim Energieriesen keine Dividendensenkung. Mit dieser beeindruckenden Tradition musste das Unternehmen aber in diesem Jahr doch brechen. So wurde die Ausschüttung gedrittelt. Drohen nun noch weitere Kürzungen?
Beim Blick auf die schwache Verfassung der Ölmärkte und die enormen Investitionen in Erneuerbare Energien, die Shell in den kommenden Jahren tätigen muss, kommen bei einigen Anlegern Sorgen auf. Doch - Stand jetzt - sieht es relativ gut aus, dass sich Shell die Dividendenzahlungen von 0,64 Dollar je Aktie weiterhin leisten kann.
So rechnen Analysten damit, dass der britisch-niederländische Konzern 2021 einen Gewinn von 8,4 Milliarden Dollar oder umgerechnet 1,26 Dollar je Aktie erzielen wird. Der Cashflow pro Aktie dürfte bei 5,00 Dollar liegen. Für das Jahr 2022 wird mit einem Nettoergebnis von 14,2 Milliarden Dollar beziehungsweise 1,92 Dollar je Anteilschein gerechnet. Sollte es also nicht erneut zu weltweiten Lockdowns oder weiteren heftigen Ölpreisrückgängen kommen, dürfte das aktuelle Dividendenniveau gehalten werden können.
Die Chancen, dass zumindest das kürzlich gesenkte Dividenden-Niveau noch längere Zeit Bestand haben wird, stehen also aktuell noch relativ gut. Die Shell-Aktie bleibt indes weiterhin nur für mutige Anleger geeignet. Diese sollten ihre Position mit einem Stopp bei 9,10 Euro absichern.