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PayPal: Auch das reicht nicht

PayPal: Auch das reicht nicht
Foto: Rüdiger Wölk/IMAGO
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Nikolas Kessler 01.02.2024 Nikolas Kessler

PayPal hat am Mittwoch überraschend weitere Stellenstreichungen verkündet. Durch den Abbau von rund neun Prozent aller Vollzeitstellen im Laufe des Jahres 2024 will der Zahlungsabwickler Effizienz und Profitabilität steigern. Anleger und Analysten lassen sich davon bislang allerdings nicht so recht beeindrucken.

Als einer der ersten Analysten hat sich Dan Dolev von Mizuho zu den Plänen von PayPal geäußert, wonach im laufenden Jahr insgesamt rund 2.500 Mitarbeiter entlassen werden soll. Laut dem Experten werde sich die Maßnahme wohl positiv auf die Profitabilität auswirken wird, doch die Wall Street erwarte mehr vom neuen CEO Alex Chriss.

Für Bullen und Bären etwas dabei

Um den Aktienkurs zu beleben, müssten viel mehr Maßnahmen zur Steigerung von Umsatz und Bruttomarge ergriffen werden – insbesondere mit Blick auf den wachsenden Konkurrenzdruck durch Apple Pay, so Dolev. Der Analyst hatte bereits im Dezember seine Kaufempfehlung für die Aktie gestrichen und sie auf „Neutral“ mit einem fairen Wert von 65 Dollar abgestuft.

Andrew Bauch von der US-Bank Wells Fargo glaubt, dass Bullen und Bären die Entlassungswelle gleichermaßen zugunsten ihrer jeweiligen Investment-These interpretieren können. Demnach könnten die Bullen argumentieren, dass CEO Chriss es mit dem versprochenen Margen-Wachstum ernst meint, und auch andere Unternehmen wie Shopify mit aggressiven Kostensenkungen „dramatische“ Produktivitätssteigerungen geschafft hätten.

Die Bären könnten den Schritt jedoch als „defensiv“ erachten und sich fragen, ob es ein „Vorbote für potenziellen Gegenwind“ für die Ergebnisse des Unternehmens im abgelaufenen vierten Quartal oder im laufenden ersten Quartal sein könnte, so Bauch. Er selbst hat die PayPal-Aktie auf „equalweight“ eingestuft und sieht sie mit einem Kursziel von 60 Dollar auf dem aktuellen Niveau nahezu fair bewertet.

YTD-Plus ist weg

Auch die Anleger haben am Mittwoch alles andere als begeistert auf die Ankündigung reagiert. Nach anfänglichen Gewinnen ist die PayPal-Aktie letztlich 3,7 Prozent tiefer bei 61,35 Dollar aus dem US-Handel gegangen. Die zwischenzeitlichen Kursgewinne seit Jahresanfang hat sie damit wieder komplett abgegeben.

PayPal (WKN: A14R7U)

Nachdem sich der Kurs in den letzten Monaten deutlich vom Ende Oktober markierten Mehrjahrestief absetzen und zwischenzeitlich über 30 Prozent zulegen konnte, ist die Erholung zuletzt wieder ins Stocken geraten. Zwar ist die Aktie zweifelsohne günstig bewertet, doch die Impulse für eine nachhaltige Trendwende fehlen bisher. Die Aktie steht daher aktuell nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.

Mutige Anleger können aber weiterhin auf das Comeback-Spekulieren und dabei mit dem Schein aus diesem AKTIONÄR-Tipp den Hebel ansetzen.


Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.

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