Es wurde doch noch ein richtig schlechter Tag: Minus zehn Prozent verlor die Palantir-Aktie gestern im US-Handel. Bei 123,86 Dollar hatte Palantir eröffnet. Dann ging es abwärts bis auf 108,56 Dollar. Es war der größte Intraday-Verlust seit dem 5. August 2024. Dabei hatte es vor Handelsbeginn noch eine gute Nachricht gegeben.
Palantir hatte eine mehrjährige Partnerschaft mit der SAUR-Gruppe, einem führenden Player in der globalen Wasserwirtschaft, verkündet. Dazu kam Karps Schmusekurs mit Trump (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende).
Palantir-Chef Alex Karp war es auch, der indirekt mit für den Kurseinbruch sorgte. Palantir veröffentlichte via SEC (US-Börsenaufsicht) Karps neuen Handelsplan. Dieser sieht vor, dass der Boss umfangreich Palantir-Aktien abstoßen könnte – Marktwert: gut eine Milliarde Dollar!
Palantir bringt derzeit rund 250 Milliarden Dollar auf die Börsenwaage. Karps Verkauf ist also eigentlich kein Drama. Zumal Palantir-Führungskräfte ohnehin recht regelmäßig Anteile aus ihren Vergütungsplänen zu Geld machen. Anleger reagieren verständlicherweise trotzdem nicht begeistert.
Kürzt das Pentagon bei Palantir?
Ebenfalls für Unruhe sorgte ein Bericht der Washington Post, wonach Verteidigungsminister Pete Hegseth fordert, dass Pentagon und Co einen Plan zur Kürzung des Verteidigungshaushalts für die nächsten fünf Jahre ausarbeiten. Es soll um acht Prozent pro Jahr gehen. Das würde, ausgehend vom aktuellen Budget von 895 Milliarden Dollar, eine Gesamtkürzung von etwa 300 Milliarden Dollar bedeuten. Ausgenommen sollen nur U-Boote, Drohnen, Munition und Raketenabwehr sein.
Palantirs US-Regierungsgeschäft war in den jüngsten Quartalen mehr als 40 Prozent gewachsen. Mehr als die Hälfte der Gesamteinnahmen stammt aus dem Regierungsgeschäft. Ein Kürzungsrisiko in diesem Bereich ist dementsprechend dramatisch.
Dass die Palantir-Aktie auch mal deutlich korrigiert, kommt angesichts des starken Laufs und der sehr ambitionierten Bewertung nicht überraschend. Die angedachten Sparmaßnahmen müssen sich für Palantir im Endeffekt nicht unbedingt negativ auswirken. Vielmehr heißt es, dass Palantir-Software die Effizienz und Schlagkraft im Rahmen moderner Kriegsführung positiv beeinflussen kann. Zudem pflegt das Palantir-Umfeld anscheinend gute Kontakte zur aktuellen Regierung.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.