Die Turbinenbauer Siemens Gamesa und Vestas müssen nach der starken Kursrallye zuletzt am Donnerstag Federn lassen. Ein enttäuschender Ausblick von Gamesa lastet auf der Branche. Doch der deutsche Wettbewerber Nordex kann sich davon abkoppeln. Die Aktie legt weiter zu und nähert sich dem Corona-Erholungshoch bei 11,68 Euro an.
In den vergangenen Wochen hinkte die Nordex-Aktie den beiden großen Rivalen etwas hinterher. Das Problem: die mangelnde Profitabilität. Corona-bedingt schrieben zuletzt zwar auch Vestas und Siemens Gamesa rote Zahlen. Grundsätzlich sind die großen Wettbewerber aber nachhaltig profitabel – was bei Nordex nicht der Fall ist.
Die Angst, dass Nordex ein ähnliches Schicksal drohen könnte wie dem Pleitekonzern Senvion, lastet nach wie vor auf der Aktie. Doch die starke neue Turbinengeneration Delta4000 verspricht höhere Margen, die Auftragsbücher sind ohnehin prall gefüllt. Nordex hat dank sinnvoller Schritte zur Stärkung der Bilanz ausreichend finanziellen Spielraum und dürfte in den kommenden Jahren vom Boom der Erneuerbaren Energien profitieren – dann auch zur Freude der Aktionäre.
Wer es konservativ mag, sollte unter den Turbinenbauern auf Vestas setzen. Die Dänen sind Marktführer und arbeiten hochprofitabel. Nordex ist im Vergleich deutlich spekulativer. Nur Anleger, die auch das Risiko einkalkulieren, dass der Turnaround nicht gelingt, sollten zugreifen. Mit dem Sprung in die schwarzen Zahlen würde aber wohl auch die Aktie deutlich zulegen und endlich nachhaltig aus dem übergeordneten Seitwärtstrend der vergangenen Jahre ausbrechen.