Die top US-Banken haben zuletzt weitere Verluste hinnehmen müssen. Die US-Regionalbanken-Problematik und zuletzt die strauchelnde Credit Suisse (CS) haben auch die großen Player mit herunter gezogen. Dabei sind die US-Finanz-Giganten deutlich besser aufgestellt. Und auch die Analysten sind nach CS-Übernahme gerade für die Großen der Branchen positiv gestimmt.
Von der Credit-Suisse-Übernahme durch die UBS könnten aus Analystensicht die Branchenstars, auch einige große US-Banken, profitieren. Für die UBS-Aktionäre könnte der Deal nach Ansicht von Bank of America-Analyst Alastair Ryan langfristig von Vorteil sein. Er stufte die in den USA börsennotierten UBS-Aktien von "Neutral" auf "Buy" hoch und begründete dies mit den potenziellen Kostensynergien, die sich aus der Zusammenlegung zweier in der Schweiz ansässiger Banken ergeben.
Der Chef-Kreditstratege von Goldman Sachs, Lotfi Karoui, stufte die europäischen Banken nach dem Deal in einer Sonntagsmitteilung an seine Kunden wieder auf "übergewichten" um. Die CS-Übernahme durch die UBS habe nun Klarheit geschaffen, so das entscheidende Kaufargument.
Mike Mayo von Wells Fargo sieht indessen in der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS vor allem eine Chance für die US-Banken. Er nannte den Deal einen Beweis dafür, dass "Goliath gewinnt", und sagte, dass die US-Banken eine Chance haben könnten, da der Deal nicht vor Ende des Jahres abgeschlossen werden soll. "Für uns ist dieser Zusammenschluss ein weiterer Beweis dafür, dass die größten US-Kapitalgesellschaften weiterhin globale Marktanteile gewinnen können, wie sie es in den letzten zehn Jahren getan haben", so Mayo.
DER AKTIONÄR ist ebenfalls positiv für die großen US-Banken wie Citigroup, JPMorgan oder Morgan Stanley gestimmt. Denn die Platzhirsche sind deutlich breiter aufgestellt, was die Kundenbasis angeht, und auch bei der Kreditvergabe ist die Diversifikation hoch. Vergleiche mit etwa der SVB oder auch der Credit Suisse entbehren eigentlich der Grundlage. Kurzum: Investierte Anleger behalten die Nerven und bleiben bei den genannten US-Werten weiter an Bord.