Der Modekonzern Hugo Boss wird für das Jahr 2019 vorsichtiger. Die „anhaltenden gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten" sowie die Hongkong-Unruhen würden sich immer stärker auf die Nachfrage der Kunden auswirken, gab das Unternehmen bekannt. Die Aktie bricht nach der großen Enttäuschung ein.
Hugo Boss erwartet nun nur noch ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Zuvor hatte das Unternehmen mit einem Wachstum am unteren Ende des mittleren einstelligen Prozentbereichs gerechnet.
Beim Betriebsgewinn (EBIT) rechnet Hugo Boss nur noch 330 bis 340 Millionen Euro. Zuvor war ein Wachstum am unteren Ende eines Anstiegs im hohen einstelligen Prozentbereich angepeilt worden – der Vorjahreswert lag bei 347 Millionen Euro.
Die Gewinnwarnung verschickte Boss gemeinsam mit den vorläufigen Quartalszahlen. Demnach blieb der Umsatz im dritten Quartal währungsbereinigt zum Vorjahr gleich, unbereinigt stieg er um ein Prozent auf 720 Millionen Euro.
Das EBIT lag bei 80 Millionen Euro, deutlich unter dem Wert von 92 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Die Gewinn- und Umsatzwarnung ist eine große Enttäuschung. Sie zeigt, dass der Wettbewerb in der Modebranche härter ist, als so mancher erwartet hatte. Den Kunden steht eine riesige Auswahl an Kleidung zur Verfügung – und zwar in jedem Preissegment. Rabattschlachten bei Onlinehändlern drücken auf die Margen. Hersteller wie Hugo Boss müssen sich zudem fragen, ob die Preise für ihre Waren mittlerweile völlig überzogen sind. Die Aktie fiel Anfang der Woche unter den Stoppkurs des AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)