Die HelloFresh Aktie hat ein Quartal zum Vergessen hinter sich. Obwohl der Titel bereits seit knapp drei Jahren deutlich unter Druck steht, gab er allein seit der Präsentation der Q1-Zahlen weitere 20 Prozent ab. Am Dienstag folgen nun die Q2-Zahlen. Im Vorfeld legt die Aktie deutlich zu und schiebt sich an die MDAX-Spitze. Ein gutes Vorzeichen?
Rund fünfeinhalb Prozent gewinnt das Papier am späten Dienstagnachmittag. Offenbar werden Anleger am Tag vor den Zahlen doch wieder etwas optimistischer für die Geschäfte des Kochboxenversenders. Allerdings hat der Markt die Erwartungen an HelloFresh zuletzt deutlich heruntergefahren, wie die Kursentwicklung erkennen lässt.
Konkret belaufen sich die Erwartungen laut Bloomberg-Daten auf einen Umsatz von 1,96 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 2,4 Prozent bei konstanten Wechselkursen entspricht. Das bereinigte EBITDA wird auf 122 Millionen Euro geschätzt – weniger als im Vorjahr. Wichtige Kennziffern wie der durchschnittliche Bestellwert (67,05 Euro) und die Anzahl der Bestellungen (29,5 Millionen) sowie die aktiven Kunden (7,2 Millionen) werden ebenfalls mit Spannung erwartet.
Verstärkter Fokus dürfte zudem auf dem relativ jungen Geschäftszweig „Ready-to-eat“ liegen. Angesichts der schwächelnden Nachfrage nach Kochboxen ist es wichtig, dass HelloFresh diese Sparte weiter ausbaut. Jedoch dürften Investitionen hierfür auf die Gewinne und Margen drücken, wie auch Benjamin Kohnke von Stifel schreibt. Die bereinigte EBITDA-Marge werde wahrscheinlich deutlich unter dem Niveau des Vorjahresquartals bleiben.
Das Umfeld für HelloFresh bleibt schwierig. Die Erwartungen sind gesunken. Der große Fokus liegt auch darauf, ob der Konzern seine Jahresziele bestätigen wird. Im Vorfeld der Zahlen scheinen Anleger zumindest etwas optimistischer zu werden. Jedoch spiegeln sich im katastrophalen Chart auch die aktuellen Probleme wider. Ein Einstieg drängt sich nicht auf.