Lache, wenn es zum Weinen nicht reicht. Börsenlegende Marc Faber findet die Wirtschaftspolitik so mancher Regierung nur noch amüsant. Lauthals lachen muss Faber etwa angesichts des Anleihe-Kaufprogrammes in Japan, welches er als betrügerisches „Ponzi scheme“ tituliert.
Armut steigt
Skeptisch betrachtet er die jüngsten Wirtschaftsdaten in den USA. „Ich muss lachen“, so Faber im Interview mit Bloomberg, „denn diese Statistiken veröffentlicht die Obama-Admistration. Ich wäre hier sehr vorsichtig.“ Viele Menschen in den USA seien sind sehr schlimm betroffen, weil deren Einkommen sinken und das Leben teuerer wird.
Warnung vor Goldman Sachs
Auch zur Frage nach dem abgestürzten Goldpreis und niedriger Kursziele von Analysten zeigt sich Faber gut gelaunt: „Haha. Goldman Sachs ist sehr gut, niedrige Preise zu prognostizieren - wenn sie etwas kaufen wollen.“ Gold weise zwar eine miserable Performance seit 2011 auf. Doch er würde immer 10 und 15 Jahre betrachten – und in diesem Zeitraum habe sich Gold gut entwickelt. „Ich will einiges Gold behalten, weil das ganze Finanzsystem eines Tages zusammenbrechen wird“, so Faber. Immerhin: Dem Crashprophet zufolge könne es noch eine Weile dauern, bis das System kollabiere.
Der niedrige Ölpreis helfe den Konsumenten, weil die Preise niedriger sind. Dies habe aber auch negative Effekte auf US-Firmen. „Viele Rohstofffirmen werden ernsthafte Probleme bekommen“, so der gebürtige Schweizer. „Ich glaube nicht, dass Öl lange unten bleibt. Ich lebe in einem Emerging Market. Und ich sehe, dass die Nachfrage – und hier leben 80 Prozent der Menschen - auf lange Sicht steigt.“
Wirtschaft verschlechtert sich
Der sinkende Ölpreis zeige vor allem, dass sich globale Wirtschaft sich nicht erholt, wie viele bullische Analysten glauben. „Sondern sich verschlechtert. Ja verschlechtert.“
In Europa sei nicht viel Wachstum zu erwarten. Auch Asien macht ihm Sorgen: „In China haben wir jetzt einen offensichtlichen, nennenswerten Slow Down beim Wachstum. China kauft weniger Rohstoffe weltweit.“ Das habe Auswirkungen auf Rohstoffnationen wie Russland oder Argentinien, was eine Abwärtsspirale auslösen könne.
Wie Marc Faber selbst anlegen würde? „Ich würde diversifizieren. Einige Aktien, Bonds, Cash, Gold und Immobilien.“