Gilead und das belgische Biotech-Unternehmen verbindet seit vielen Jahren eine intensive Partnerschaft. Allerdings lief diese in den zurückliegenden zwölf Monaten alles andere als reibungslos. Die beiden Gesellschaften müssen nun einen weiteren herben Dämpfer hinnehmen, die Aktie von Galapagos bricht zweistellig ein.
Bittere Pille
Wie Gilead und Galapagos am Mittwoch mitgeteilt haben, werden die klinischen Phase-3-Studien ISABELA mit dem Wirkstoff Ziritaxestat bei Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose (IPF) beendet. Die Entscheidung basiere auf den Empfehlungen des unabhängigen Datenüberwachungskomitees (IDMC), das nach regelmäßiger Überprüfung der unverblindeten Daten zu dem Schluss kam, dass das Nutzen-Risiko-Profil von Ziritaxestat die Fortführung dieser Studien nicht mehr unterstütze, heißt es weiter.
Es ist nicht der erste Rückschlag dieser Natur. Mitte Dezember hat Gilead bekanntgegeben, Jyseleca (Filgotinib) für die Behandlung von rheumatoider Arthritis (RA) in den USA nach einem Treffen mit der FDA nicht weiter vorantreiben zu wollen. Darüber hinaus übernehme Galapagos die alleinige Verantwortung in Europa für Jyseleca zur Behandlung von RA und Colitis ulcerosa (UC) sowie für künftige Indikationen.
Bereits im August 2020 hat die US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für Filgotinib in der Indikation RA abgelehnt. Das kam überraschend, zumal die europäische Zulassungsbehörde in einem Ausschuss (CHMP) bereits eine positive Stellungnahme für die Substanz in dieser Indikation verabschiedet hatte.
Der negative Newsflow hat seine Spuren bei der Kursentwicklung von Galapagos hinterlassen, die Aktie konnte sich von den angesprochenen Rückschlägen nie so recht erholen. Das dürfte auch Gilead nicht schmecken, die mit gut einem Viertel am belgischen Unternehmen beteiligt ist. Sowohl die Aktie von Gilead als auch Galapagos führt DER AKTIONÄR derzeit nicht auf der Kaufliste.