Nach dem revolutionären Innogy-Deal zwischen E.on und RWE haben die Aktien der Versorger deutlich angezogen. Die neuen Strukturen in der deutschen Energiebranche sollten sich für beide Seiten auszahlen. Auch die Analysten würdigen die Veränderungen. JPMorgan hat dennoch einen klaren Favoriten.
Sowohl E.on als auch RWE wurde nach dem Deal genauer unter die Lupe genommen – und die Kursziele jeweils erhöht. Bei E.on spiegelt die Anhebung die wirtschaftlichen Vorteile aus der Übernahme von Innogy und dem umfangreichen Beteiligungstausch mit RWE wider, so Analyst Christopher Laybutt. Die Gewinne könnten um bis zu 30 Prozent steigen. Bei RWE hat sein Kollege Javier Garrido derweil den zehnprozentigen Abschlag für die Holding-Struktur aufgelöst.
Die neue Bewertung für E.on lautet nun „Overweight“, das Kursziel wurde von 10,50 auf 11,50 Euro angehoben. Bei RWE hat JPMorgan den fairen Wert von 18,50 auf 21,00 Euro erhöht, das Votum lautet aber weiter „Neutral“. Die Analysten betonten entsprechend auch, dass E.on nach wie vor ihr Branchenfavorit sei.
Konservative setzen auf E.on
DER AKTIONÄR sieht ebenfalls Vorteile für beide Parteien durch die Neuordnung. E.on dürfte als Stromdienstleister mit dem Fokus auf Netze und Vertrieb für konstante Gewinne stehen und als Investment für konservative Anleger gut geeignet sein. Wer es spekulativer mag, kann auf RWE setzen. Als Erzeuger mit erneuerbaren und konventionellen Energien muss der Konzern zwar beweisen, dass hier gutes Geld zu verdienen ist. Durch den Deal ist RWE aber wieder zukunftsfähig und noch attraktiv bewertet.