Die Wettbewerbsbehörden haben inzwischen zwei Drittel des Megadeals zwischen E.on und RWE abgesegnet. Weder die Übernahme des Erneuerbare-Energien-Geschäfts von E.on und Innnogy durch RWE noch die Beteiligung von RWE am DAX-Rivalen rufen Bedenken vor. Wettbewerber kritisieren das, die Entscheidung hat aber ihre Gründe.
In der Branche wird zwar befürchtet, dass durch die Fusion ein Monopolist hervorgebracht wird. Die EU-Kommission dagegen kam zur Erkenntnis, dass RWE zwar einen Marktanteil von knapp über 20 Prozent bei der Stromerzeugung habe. Der Zuwachs durch den Deal sei mit weniger als einem Prozent aber sehr gering. Zudem müssen die übertragenen Nuklearkapazitäten bis spätestens Ende 2022 stillgelegt werden, so dass ein Teil des Zuwachses nicht von Dauer wäre.
Keine Bedenken sieht auch das Bundeskartellamt. Präsident Andreas Mundt erklärte, dass die Bedeutung von RWE für die Versorgungssicherheit in Deutschland zwar künftig deutlich zunehme, die Gründe dafür seien aber der Atom- und Kohleausstieg. „Diese Entwicklung, die wir sehr sorgfältig beobachten werden, wird aber nicht durch die jetzige Beteiligung an E.on verstärkt“, so Mundt. Es gebe dadurch keine „wettbewerblich erheblichen Abschottungstendenzen“.
Dabeibleiben
Der Deal ist auf einem guten Weg. Offen bleibt zwar nach wie vor, wie die Entscheidung bei Netzen und Vertrieb ausfällt. Doch E.on und RWE sind gut gerüstet für die Zukunft. Konservative Anleger setzen auf E.on. Bei RWE zeigt eine neue Studie von Greenpeace, dass beim Kohleausstieg weiter mit harten Bandagen gekämpft wird. Die Risiken sind entsprechend höher, die Aktie ist deutlich spekulativer.