Die Aktie des Lieferplattform-Betreibers Delivery Hero ist mit einem deutlichen Kurssprung in den heutigen Handelstag gestartet. Der Grund dafür sind frische Fusions- und Übernahmefantasien, die durch die US-Bank JPMorgan gestreut werden. Doch mit wem könnte sich Delivery Hero eigentlich zusammenschließen?
JPMorgan-Analyst Marcus Diebel nimmt den Amtsantritt des neuen Prosus-Chefs Fabricio Bloisi zum Anlass, um neue Fusions- und Übernahmefantasien in der Branche zu wecken. Prosus ist eine Unternehmensgruppe, die zu den weltweit größten Technologieinvestoren im Bereich Internet-Konsumenten zählt und neben Food-Delivery auch Fintech und Kleinanzeigen im Portfolio hat. Die Essenslieferdienste machen einen Großteil der Geschäfte der Internet-Beteiligungsgesellschaft aus. Mögliche Szenarien wären aus Diebels Sicht eine Fusion von Delivery Hero mit Just Eat Takeaway und/oder iFood. Alternativ könnte Prosus auch das Geschäft von Delivery Hero in Südamerika kaufen und dieses mit iFood zusammenführen.
Darüber hinaus sieht Diebel bei europäischen Lieferdiensten insgesamt die Gewinnschwelle erreicht, weshalb die in der Vergangenheit bei Investoren in Ungnade gefallene Branche wieder in den Fokus der Anleger rücke. Diebel nimmt dies zum Anlass, die Einstufung und das Kursziel bei Delivery Hero bei „Overweight“ und 32 Euro zu belassen, was einem Aufwärtspotenzial von mehr als 30 Prozent entspräche.
Die Delivery-Hero-Aktie hat aus charttechnischer Sicht bereits letzte Woche Mittwoch mit dem Überwinden des GD50 bei 21,41 Euro ein erstes Kaufsignal ausgelöst. Nach dem heutigen Kursanstieg kratzt der Wert an der 100-Tage-Linie bei 25,02 Euro, knapp darüber verläuft auch schon die 200-Tage-Linie bei 25,28 Euro. Sollten diese beiden Widerstände überschritten werden, würde das Kursziel von JPMorgan wieder in greifbare Nähe rücken.
DER AKTIONÄR mahnt jedoch zur Vorsicht: Der Abwärtstrend ist nach wie vor intakt. Anleger sollten weitere Kaufsignale abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)