Der deutsche Aktienmarkt hat zu Beginn der neuen Woche keine klare Richtung gefunden. Während sich die Standardwerte überwiegend behaupteten, setzten die Papiere aus der zweiten und dritten Reihe ihre moderate Talfahrt vom Freitag fort. Mit einem Plus von fast sechs Prozent stach die Aktie von Continental dabei als größter Gewinner im HDAX heraus.
Der DAX schloss mit einem Plus von 0,19 Prozent bei 15.603,28 Punkten, nachdem er in der Vorwoche mehr als anderthalb Prozent verloren hatte. Der MDAX der mittelgroßen Werte fiel am Montag um 0,52 Prozent auf 27.011,95 Zähler.
Dass die gesenkten Kreditzinsen großer chinesischer Banken in der Summe enttäuscht hatten, nahmen die Investoren relativ unbeeindruckt hin. Expertin Susannah Streeter vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown sprach daher von einem nur kleinen Impuls für die angeschlagene Wirtschaft im Reich der Mitte. Angesichts der Größe der Herausforderungen erwähnte sie aber auch, dass es unter den Anlegern wohl Hoffnung auf noch weitreichendere Fördermaßnahmen gebe.
In den Fokus rückt nun das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, das am Donnerstag beginnt. Laut der Privatbank Metzler werden Investoren „auf konkretere Hinweise warten, ob die US-Notenbank Fed sich doch noch in der Pflicht sieht, die Leitzinsen weiter anzuheben“. Laut der Helaba bleibt die Mehrheit davon überzeugt, dass die bisherigen Zinserhöhungen der Fed ausreichen.
Conti gibt am Nachmittag Gas
Mit Blick auf die Einzelwerte stach im DAX die Aktie von Continental heraus. Laut einem Medienbericht erwägt der Konzern eine Aufspaltung, was an der Börse offenkundig gut ankommt: Die Aktie ist mit einem Plus von 5,9 Prozent als Spitzenreiter im DAX aus dem Handel gegangen.
Die rote Laterne im Leitindex trug indes Vonovia mit einem Abschlag von 2,9 Prozent. Grund ist die anhaltende Zins-Unsicherheit, die die Immobilienbranche besonders belastet.
Branchenkollege TAG Immobilien war mit einem Minus von rund 3,7 Prozent der größte Verlierer im MDAX. Die Aktie von Redcare Pharmacy legte derweil als Top-Gewinner im Index der mittelgroßen Werte 4,6 Prozent zu und erholte sich damit etwas vom heftigen Dämpfer am Freitag. Ein positiver Analystenkommentar aus dem Hause Warburg Research stützte dabei zusätzlich.
Im SDAX legten die Titel des Biosprit-Herstellers Verbio um 2,2 Prozent zu. Die Kursgewinne gingen einher mit steigenden Öl- und Gaspreisen. Diese wurden mit Angebotssorgen wegen eines drohenden Streiks der Beschäftigten einer Flüssiggasanlage (LNG) in Australien begründet.
Für einen Euro wurden zuletzt 1,0888 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0908 Dollar festgesetzt.
Mit Material von dpa-AFX.
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Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Vonovia.