Mit einem Nettogewinn von mehr als 300 Millionen Euro im dritten Quartal hat die Deutsche Bank die Märkte heute Morgen überrascht. Mehr dazu hier. Doch der Commerzbank-Aktie hilft das wenig, sie notiert tief im Minus. Denn das alles bestimmende Thema heute ist ein neuer Lockdown in Deutschland.
Die Commerzbank wird am kommenden Donnerstag, dem 5. November, ihre Zahlen präsentieren. Da der Konzern so gut wie nicht im Handelsgeschäft tätig ist, dürfte eine größere Überraschung wie bei der Deutschen Bank ausbleiben. Im Fokus stehen derzeit aber die Schäden eines neuen Lockdowns. Derzeit sieht es so aus, als ob der Einzelhandel unter Auflagen weiterlaufen kann, auch Schulen und Kitas könnten geöffnet bleiben. Stark treffen wird es wieder die Gastronomie und die Veranstaltungsbranche.
Neue Hilfsmaßnahmen für Unternehmen in Planung
Die Commerzbank ist hier nicht sehr stark engagiert, was die Kreditvergabe angeht. Zudem dürften bestehende Hilfsmaßnahmen für Unternehmen verlängert und angepasst werden. Außerdem sind zusätzliche Unterstützungsleistungen zum Beispiel für Solo-Selbstständige im Gespräch. Darüber hinaus könnte es Entschädigungszahlungen für bestimmte Geschäfte geben, die schließen müssen. Insgesamt dürfte der Staat – wie im Frühjahr – alles dafür tun, um eine Pleitewelle vorerst abzuwenden. Damit werden auch die Banken geschützt.
Risikovorsorge dürfte steigen
Die Commerzbank plante bisher im laufenden Jahr maximal 1,50 Milliarden Euro für mögliche Kreditausfälle zurückzustellen. Je nachdem wie lange der neue Lockdown dauert, könnte die Zahl größer werden. Am kommenden Donnerstag mit den Quartalszahlen dürfte es Neuigkeiten geben, wie der Vorstand die aktuelle Situation bewertet.
Die 200-Tage-Linie bei 4,38 Euro hat die Aktie bereits gestern gerissen. Ebenso den Aufwärtstrend bei 4,37 Euro vom Mai. Die Talfahrt hat sich beschleunigt, allerdings notiert die Aktie über der wichtigen Marke von vier Euro. Fällt auch diese Unterstützung, könnte der Kurs bei 3,80 Euro einen Halt finden.
Investierte Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp bei 3,30 Euro. Ein Neueinstieg ist derzeit nicht angeraten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
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