Es läuft aktuell nicht wirklich rund bei der Citigroup: So berichtete Vorstandschefin Jane Fraser heute von einem "enttäuschenden" vierten Quartal 2023, in dem ein satter Verlust in Höhe von 1,8 Milliarden US-Dollar verbucht wurde. Daher will die US-Großbank nun mittelfristig bis zu 20 000 Arbeitsplätze streichen.
Für 2024 stellte sie einen Wendepunkt in Aussicht, da die Bank mit der bereits geplanten Straffung ihrer Strukturen und der Trennung von Geschäftsteilen vorankomme. Am Finanzmarkt wurden die Nachrichten positiv aufgenommen: Die Citigroup-Aktie legte im frühen US-Handel um mehr als drei Prozent zu.
Fraser hatte einen umfangreichen Umbau der Bank im September angekündigt. So will sie die Zahl der Management-Ebenen von 13 auf nur noch 8 verringern. Die 20 000 Stellen auf der Streichliste entsprechen gut acht Prozent der zuletzt rund 239 000 Jobs bei der Citigroup.
Mit den Kürzungen will Fraser die Rendite aufs materielle Eigenkapital der Bank bis zum Jahr 2027 auf mindestens elf Prozent nach oben treiben. 2023 lag sie bei knapp fünf Prozent. Zunächst kostet der Umbau aber Geld: Für 2024 rechnet das Management mit einer Milliarde Dollar an Sonderkosten für Abfindungen und Neuorganisation. Trotzdem sollen die Kosten der Bank in diesem Jahr von zuletzt 56,4 Milliarden auf 53,5 bis 53,8 Milliarden Dollar zurückgehen.
2023 steigerte die Großbank ihre Erträge trotz der hohen Zinsen nur um vier Prozent auf 78,5 Milliarden Dollar. Darüber hinaus legte sie nun deutlich mehr Geld für drohende Kreditausfälle zurück. Der Gewinn brach auch wegen des Fehlbetrags im vierten Quartal um 38 Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar ein.
Nach einem starken Jahresendspurt befindet sich die Aktie der Citigroup aktuell in einer Konsolidierungsphase. Durch die heftige Meldung könnte sich diese noch etwas hinziehen. Ein Kauf drängt sich vorerst nicht auf, wer bereits investiert ist, beachtet den Stopp bei 35,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX