Die Kurse von chinesischen Elektroauto-Aktien brechen heute teils mehr als fünf Prozent ein. Das dürfte nicht nur mit der allgemein immer noch sehr volatilen Lage bei China-Aktien mit Tech-Bezug zu tun haben. Vielmehr wird die politische Führung den Herstellern künftig weniger unter die Arme greifen.
Mit Beginn des neuen Jahres hat China die Subventionen für den Kauf von Elektrofahrzeugen um 30 Prozent gekürzt. Ab 31. Dezember 2022 soll es gar keine Förderungen mehr geben.
Bereits vergangenes Jahr wurde der Zuschuss um 20 Prozent auf durchschnittlich etwa 2.800 Dollar gekürzt.
China ist auch durch Subventionen zum größter Markt für Elektrofahrzeuge geworden. Nun drängen chinesische Hersteller zunehmend ins Ausland.
Für langfristig orientierte Investoren ist die Nachricht kein Gamechanger – und kommt auch nicht überraschend. Die chinesische Führung wollte ursprünglich die Subventionen bereits Ende 2020 auslaufen lassen. Angesichts sinkender Verkaufszahlen und des pandemiebedingten Einbruchs wurden die Fristen dann jedoch verlängert.
Die Nachricht über das Auslaufen der Zuschüsse ist eigentlich schon seit vergangenem Freitag im Markt. Bei dem kurzfristigen Abverkauf könnte auch eine allgemeine Rotation im Autosektor eine Rolle spielen: Etablierte Hersteller greifen zunehmend im E-Auto-Markt an. Dazu kommt die allgemein recht wacklige Lage in China. Sorgen bereiten unter anderem die Auswirkungen der Omikron-Variante (die chinesischen Impfstoffe könnten nur begrenzt wirken) und die Lage am Immobilienmarkt. Bei Bedarf dürfte China seine heimischen Hersteller aber auch künftig unterstützen. Anleger können – unter Beachtung der im Heft kommunizierten Stopps – in laufenden Empfehlungen also investiert bleiben.