Das Vegan-Unternehmen Beyond Meat macht mal wieder Schlagzeilen – aber dieses Mal keine positiven. Der Hersteller der fleischfreien Burger-Patties hat den Markteintritt in Japan verschoben. Der Grund: Beyond Meat will sich mehr auf den amerikanischen Markt konzentrieren. Dabei wäre internationale Expansion so wichtig.
Beyond-Meat-Partner und Minderheitsaktionär Mitsui hatte sich bereits auf den Eintritt in den japanischen Markt eingestellt. Doch dann überlegte es sich das Beyond-Meat-Management offenbar anders. Mitsui gab nun bekannt, dass das gemeinsame Projekt auf Eis liegt.
Warum sich Beyond Meat auf den heimischen US-Markt konzentrieren will, liegt auf der Hand. Möglicherweise sieht das Unternehmen seine Felle davonschwimmen, nachdem jede Menge Wettbewerber aufgetaucht sind.
Besonders bitter für Beyond Meat: Discounter wie Lidl und Aldi bieten eigene Patties zu einem deutlich günstigeren Preis an.
Beyond Meat ist zwar der Trendsetter, doch es bestehen große Zweifel an der Markentreue der Vegan-Fans. Wahrscheinlich ist, dass bei den meisten Kunden zwei Faktoren über den Kauf der Patties entscheiden: Geschmack und Preis.
Was passieren kann, wenn ein Produkt deutlich billiger angeboten wird und gleichwertig schmeckt, sieht man beim Bier. Billigproduzent Oettinger hat in den vergangenen Jahren seine Marktanteile stetig ausgebaut. Mit rund fünf Millionen Hektoliter Bierabsatz ist Oettinger zur deutschen Nummer 2 aufgestiegen.
Beyond Meat dürfte große Probleme haben, mit der Marketing- und Vertriebspower der Wettbewerber mitzuhalten. Deswegen ist die internationale Expansion so wichtig für das noch junge Unternehmen. Im Aktienkurs sind keine nennenswerten Risiken eingepreist, das Rückschlagspotenzial ist deshalb groß. Nichtsdestotrotz ist es sehr gut möglich, dass viele Anleger gierig auf eine Korrektur der Hype-Aktie warten, um bei der nächsten Welle nach oben mit dabei zu sein.