Zwar konnte sich die Aktie von BASF wieder relativ rasch vom kräftigen Kursrutsch am Montag erholen, die Schieflage von Evergrande bereitet den Analysten aber zunehmend Sorgen. So hatten in dieser Woche bereits einige Experten ihre Kursziele für die Papiere des Chemieriesen gesenkt, nun gibt es eine weitere deutliche Verringerung.
So ist man beim Analysehaus Stifel nun deutlich weniger optimistisch gestimmt. Nachdem man zuvor mit einem Kursziel von 93,00 Euro zu den bullishsten Expertenhäusern gezählt hat, sieht man den fairen Wert der DAX-Titel „nur noch“ bei 81,00 Euro. Dies liegt aber immerhin noch 27 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Dementsprechend lautet das Anlagevotum von Stifel unverändert „Buy“.
"Evergrande ist nicht Lehman"
Etwas Mut macht auch die neueste Studie von Barclays. Der Titel lautet „Evergrande ist nicht Lehman“. Demnach dürften die Verwerfungen einer möglichen Pleite von Evergrande also nicht derart verheerend sein wie jene nach der Lehman-Pleite 2008, die zu einer weltweiten Finanzkrise führten - die BASF-Aktie fiel damals zeitweise auf unter 20 Euro.
Für BASF wäre es natürlich wichtig, dass eine Pleite von Evergrande - und damit eine mögliche Abwärtsspirale wie 2008 in den USA - verhindert wird. Denn der Chemieriese ist trotz aller Restrukturierungsmaßnahem und Investitionen in nicht-zyklische Bereiche immer noch stark von der Weltkonjunktur abhängig. Zudem sind die Ludwigshafener stark in China aufgestellt.
Die mittel- bis langfristigen Perspektiven für BASF bleiben trotz der aktuellen Risiken gut. DER AKTIONÄR ist daher für die Dividendenperle (aktuelle Rendite 5,3 Prozent) grundsätzlich zuversichtlich gestimmt. Anleger können weiterhin an Bord bleiben, beachten wegen des eingetrübten Charts aber den Stoppkurs bei 58,00 Euro.