Es ist ein Trauerspiel bei Barrick Gold. Die Aktie steht seit Tagen, sogar schon Wochen unter Druck. Wirklich Gründe - zumindest operativer Natur – sucht man vergeblich. Barrick Gold leidet wie praktisch alle großen Goldproduzenten unter dem schwachen Goldpreis. Dazu findet gerade eine Flucht aus den liquiden Minenwerten statt. Eine Bewegung, die man häufig in einer Kapitulationsphase sieht.
Sicherlich wird auch das Barrick-Management die Kursbewegung mit einigem Kopfschütteln registrieren. Doch die täglichen Schwankungen werden keinen Einfluss auf die strategischen Entscheidungen haben. Aktuell überlegt der weltweit zweitgrößte Goldproduzent hinter Newmont Goldcorp, ob er einen Ausbau der Pueblo Viejo Mine in der Dominikanischen Republik vornehmen soll. Der Ausbau würde ein Volumen von einer Milliarde US-Dollar haben. Damit könnten sowohl die Verarbeitungsanlage als auch die Abraumhalten ausgebaut werden. Das Minenleben soll über das Jahr 2030 hinaus ausgedehnt werden. Die Mine soll im laufenden Jahr 550.000 bis 600.000 Unzen Gold zu Gesamtkosten von 610 bis 650 Dollar je Unze produzieren.
Newmont Goldcorp mit im Boot
Interessant dürfte werden, welche Auswirkungen eine solche Ausbau-Entscheidung auf Newmont Goldcorp hat. Pueblo Viejo ist ein 60:40-Joint-Venture zwischen Barrick Gold und Newmont Goldcorp. Vermutlich müsste sich auch Newmont Goldcorp an einem solchen Ausbau als Juniorpartner beteiligen.
Der Ausbau von Pueblo Viejo wäre sicher eine langfristige strategische Entscheidung. Die Mine ist ein Tier 1 Projekt für Barrick Gold. Und Barrick hatte mehrfach erklärt, dass es genau diese Projekte stärken will. Der Ausbau würde also zur Philosophie von CEO Mark Bristow passen. Die Aktie ist mittlerweile – wie der Goldpreis auch - überverkauft. In den kommenden Tagen sollte also eine zumindest technische Gegenbewegung einsetzen.