Barclays hatte im Februar besser als erwartete Jahreszahlen vorgelegt. Auch der Ausblick auf 2021 passt. Aus Sicht des AKTIONÄR hat der Titel trotz der jüngsten Kursgewinne immer noch Luft nach oben. Zu der Einschätzung kommen auch die Analysten von JPMorgan, die die britische Bank mit einem attraktiven Kursziel versehen. Die Aktie gewinnt aktuell rund ein Prozent.
Konkret hat die US-Bank die "Overweight-Einstufung" bestätigt, aber das das Kursziel für Barclays von 190 auf 210 Pence (entspricht 2,44 Euro) angehoben. Nach der Vorgabe hätte der Titel noch rund 16 Prozent Aufwärtspotenzial.
Die unterdurchschnittliche Kursentwicklung britischer Banken dürfte enden und Barclays bleibe sein "Top Pick", schrieb Analyst Raul Sinha in einer am Montag vorliegenden Studie zu britischen Bankenwerten. Der Ausblick auf Kapitalausschüttungen an die Aktionäre dürfte sich in den nächsten zwölf Monaten deutlich verbessern. Zudem sollten sich die Aussichten für die heimischen Nettozinserträge deutlich aufhellen.
Vor allem aus zwei Gründen dürften 2021 die Gewinne signifikant steigen: Zum einem spielen die gestiegenen Kapitalmarktzinsen der britischen Bank in die Karten. Das führt perspektivisch zu besseren Zinsmargen und damit zu einem besseren Zinsergebnis.
Zum anderen spricht gerade in Großbritannien dank des flotten Impf-Tempos vieles für einen schneller als prognostizierten Aufschwung – damit dürfte die Zahl der Insolvenzen und die Anzahl fauler Kredite im Portfolio von Barclays geringer als erwartet ausfallen. Konkret sind dort bereits mehr als 40 Prozent der Menschen geimpft. Zur Einordnung: in Deutschland beträgt die Impf-Quote gerade einmal neun Prozent.
Trotz des jüngsten Kursanstiegs ist die Barclays-Aktie mit einem 2021er-KGV von elf noch unterbewertet. Zum Vergleich: Für die Gesamt-Branche in Europa wird ein Wert von 13 geschätzt. Ein weiteres Pro-Argument für die Aktie ist die ordentliche Dividenden-Rendite von rund zwei Prozent. Investierte Anleger bleiben weiter dabei.
(Mit Material von dpa-AFX)