Die Freude bei den Anlegern war groß, als Adidas Anfang November mit der Botschaft herausrückte: Bjørn Gulden wird neuer Konzernchef (DER AKTIONÄR berichtete). Die Adidas-Aktie schoss um etwa 45 Prozent in die Höhe. Seither ist die erste Euphorie wieder leicht abgeflacht. Was raten die Analysten?
Jefferies-Analyst James Grzinic blieb bei seiner Kaufempfehlung und sieht weiterhin ein Kursziel von 140 Euro. Grzinic schrieb von einer "beachtlichen Entwicklung" der Amerikaner in einer generell gemischten Einzelhandels-Berichtssaison. Dies könnte ein erstes Signal dafür sein, dass die Preisrisiken im kommenden Jahr in der Sportartikelbranche wieder kleiner werden könnten.
Goldman Sachs-Analyst Richard Edwards hat die Einstufung auf "Neutral" mit einem Kursziel von 137 Euro belassen. Er passte seine Schätzungen für die Einzelhandelsbranche an die jüngsten Einschätzungen der Goldman-Ökonomen an. Diese rechnen in der Eurozone mit einer milderen Rezession als bisher.
Analyst Christian Salis von Hauck Aufhäuser Investment Banking ist dagegen weiter bearish. Er beließ das Kursziel bei 85 Euro und empfiehlt die Aktie zum Verkauf. Trotz positiver Impulse der Fußballweltmeisterschaft dürften die operativen Herausforderungen für den Sportartikelhersteller anhalten. Der neue Unternehmenschef stehe vor großen Herausforderungen, zumal in Europa eine Rezession drohe.
Von den 37 von Bloomberg befragten Analysten raten zwölf zum Kauf, während vier die Aktie verkaufen würden.
DER AKTIONÄR prophezeite bereits, dass die starke Rally aufgrund der Personalie nicht von Dauer sein wird. Die Anleger wollen operative Fortschritte sehen, sonst drohen erneut Kursverluste. Die Aktie ist derzeit vorerst kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)