In den Halbleiter-Aktien von AMD und Nvidia ist Bewegung. Nachdem Ende letzter Woche der Kurs von AMD wieder Boden gut machen konnte, rauscht die Aktie aktuell um bis zu zwölf Prozent in den Keller. Beim Konkurrenten Nvidia geht’s um die Minus zehn Prozent nach unten. Das liegt bei beiden Halbleiter- und Grafikspezialisten aber nicht nur an der COVID-19-Panik.
AMD
Auf dem eigenen Financial Analyst Day hat AMD-CEO Lisa Su noch bestätigt, dass die Auswirkungen der Corona-Epidemie das Geschäft nicht maßgeblich beeinträchtigen. Der Aktienkurs stieg im Anschluss ordentlich – um zeitweise mehr als fünf Prozent. Nur wenige Tage später verliert die Aktie in der großen Corona-Panik um die Minus zwölf Prozent.
Das ist aber nur ein Problem: Denn AMD wurden erneut Sicherheitslücken in seinen Chips nachgewiesen. Laut Geschäftsführung seien die Lücken bekannt und diese seien nichts Neues. Weiter hieß es dazu, dass gegen solche Seitenkanalangriffe klassische Sicherheitsempfehlungen helfen: Software aktuell halten, die Guidelines befolgen sowie die neuste Schutzsoftware zu verwenden.
Nvidia
Bei Grafikprimus Nvidia sieht es nicht besser aus. Die Aktie notiert mit knappen elf Prozent im Minus und der Kurs liegt satte 29 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch (294,40 Euro) vom 20. Februar. Dabei hat der Konzern am 5. März die Übernahme des KI-Spezialisten SwiftStack bekannt gegeben. Dadurch sollen die Kompetenzen in der Zukunftstechnik Künstliche Intelligenz gestärkt werden.
Bei Nvidia verfestigt sich zunehmend das Bild, dass durch den Start der eigenen Cloud-Gaming-Plattform GeForce NOW mehr Probleme geschaffen als gelöst werden. Mit Activision Blizzard und Bethesda haben zwei Gaming-Giganten ihre Spiele aus dem Katalog entfernen lassen. Auch 2K Games, ein zu Take-Two gehörender Spieleentwickler hat nun seine Spiele zurückgezogen.
Nvidia hat mit GeForce NOW die Grenzen des Cloud-Gamings für die Videospielentwickler aufgezeigt. Ein Spiel kaufen und es überall auf fast jedem Gerät spielen können macht die Auswertungen auf mehreren Plattformen (beispielsweise Mobile und PC) nahezu unmöglich.
Nachdem die großen US-Chiphersteller AMD und Nvidia beide Mitte Februar neue Höchststände erreicht hatten, fällt die aktuelle Korrektur verheerend aus. Durch COVID-19 werden zusätzlich branchenweite Produktions-, Liefer- und Umsatzwarnungen gemeldet.
Wer seine Positionen bei den Halbleiter-Aktien noch nicht verringert hat, tut gut daran, dies in der nun zu tun. Der vom AKTIONÄR empfohlene Stopp von 36,80 Euro für AMD wurde bereits erreicht – es wird verkauft. Anleger an der Seitenlinie sollten den Abverkauf nicht zum Einstieg nutzen, denn es bleibt weiterhin unklar, wie stark die wirtschaftlichen Folgen von COVID-19 am Ende sein werden.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Nvidia.