Mit dem eigenen Cloud-Gaming-Dienst "GeForce NOW" will sich Nvidia ein Stück vom Gaming-Kuchen sichern. Nun lässt nach Activision Blizzard auch Bethesda als zweiter großer Spielentwickler seine Spiele von der Plattform entfernen. Die Aktie rauscht nachbörsliche zwischenzeitlich bis zu sechs Prozent ins Minus.
Kurz nach dem Start von GeForce NOW ließ Gamegigant Activision Blizzard seine beliebten Spiele (unter anderem „Overwatch“, „Diablo“ und „Call of Duty“) wegen Lizenzproblemen aus dem Katalog des Nvidia-Cloud-Dienstes GeForce NOW streichen. Nun zog Bathesda mit bekannten Marken wie „Fallout“ und „The Elder Scrools“ nach – einzig „Wolfenstein: Youngblood“ ist noch über GeForce NOW spielbar. Bezüglich der Gründe zur Entfernung der Titel wurden seitens Nvidia keine Angaben gemacht.
Durch die Integration von Drittplattformen wie Steam müssen die Spiele nicht erneut gekauft werden, um den Service zu nutzen. Der wohl größte Unterschied zu Konkurrent Google Stadia. Lediglich ein Abonnement ist erforderlich. Dieses schlägt nach einer 90-tägigen Probephase aktuell mit 5,49 Euro zu Buche und soll zu einem späteren Zeitpunkt teurer werden.
Der Aufwärtstrend des Papiers kommt zunehmend ins Stocken. Kein Wunder, denn mit einem 20er-KGV von 37 und einem 20er-KUV von 5 ist das zukünftige Wachstumspotenzial von Nvidias Zukunftsprojekten zum Großteil schon eingepreist. Zudem gibt es in der Prozessoren-Peergroup günstigere Alternativen (wie Intel mit einem 20er-KGV von 13).
Darüber hinaus lastet jetzt noch das Coronavirus auf gut gelaufenen Tech-Aktien mit hoher Bewertung. Hier nehmen verängstigte Anleger wohl zuerst Gewinne mit.
Das Cloud-Gaming-Geschäft stößt wegen fehlender Lizenz- und womöglich Entgeltabsprachen auf Hindernisse. Nvidia kündigte an, die Lizenzfragen mit Activision Blizzard zu klären und die Spiele wieder auf GeForce NOW verfügbar machen zu wollen. In anderen Bereichen, wie etwa der künstlichen Intelligenz zur Spracherkennung und dem autonomen Fahren kommen Nvidia-Chips immer häufiger zum Einsatz. Aufgrund dessen bleiben die Aussichten vorerst positiv.
Wegen des fortgeschrittenen Bewertungsniveaus der Nvidia-Aktie hat DER AKTIONÄR bereits zu einem Teilverkauf geraten. Den Rest der Nvidia-Position gilt es aktuell weiterlaufen zu lassen. Um vor noch stärkeren Rücksetzern abzusichern, wurde der Stopp der Aktie jedoch auf 200 Euro nachgezogen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Nvidia.