Die Aktien von Infineon legen wieder den Vorwärtsgang ein. Die Chipriese geht davon aus, dass sein Kerngeschäft mit der Autoindustrie weiter deutlich wächst. Automotive-Chef Peter Schiefer sagte während des Automotive Division Call 2023, er erwarte für den Umsatz ein Plus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich im gerade begonnenen Geschäftsjahr 2023/24. Eine positive Überraschung gegenüber der Markterwartung.
„Wir werden wachsen, selbst wenn die Autoverkäufe stagnieren“, so Schiefer gegenüber Analysten und Investoren. Neben dem Umsatzwachstum versprach der Manager auch höhere Gewinne. Die operative Marge werde höher sein als in der Vergangenheit, so Schiefer in der Telefon-Konferenz. Er rechne mit 25 bis 28 Prozent. Das sind etwa zehn Prozentpunkte mehr als noch vor fünf Jahren. Analysten dürfte ihre Schätzungen nun überarbeiten.
Die Autosparte steht für knapp die Hälfte vom Umsatz bei Infineon. Mit einem Marktanteil von gut zwölf Prozent der DAX-Konzern der größte Anbieter von Chips für die Autoindustrie weltweit. Besonders wichtig: moderne E-Autos enthalten immer mehr Chips. So stecken in einem Elektrofahrzeug aktuell Halbleiter im Wert von rund 1300 Dollar, bis Ende des Jahrzehnts könnten es dem Vernehmen nach sogar bis zu 2000 Dollar werden.
Die Börse reagierte entsprechend positiv auf die Präsentation von Schieber. DER AKTIONÄR hatte im Vorfeld auf die positiven Impulse hingewiesen. „Mit den entsprechenden Nachrichten von der Roadshow sollte sich die Aktie zumindest wieder stabilisieren und mit einer Erholungsbewegung bei DAX und Co auch wieder den Vorwärtsgang einlegen“, lautete das Fazit. Risikofreudige Anleger, die auf dieses Szenario spekuliert haben, lassen die Gewinne vorerst laufen. Anleger mit Weitblick lassen sich von den kurzfristigen Schwankungen der Aktie weiterhin nicht aus der Ruhe bringen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.