Die heute vorgelegten Zahlen zum ersten Quartal zeigen: Aixtron ist gut aufgestellt, um vom Digitalisierungsboom zu profitieren. Aber auch der 5G-Mobilfunk, die Verbreitung von Elektroautos und immer neue Technik in Smartphones sorgen bei dem Hightech-Maschinenbauer für Rückenwind. Der Vorstand blickt daher etwas optimistischer aufs laufende Jahr und erwartet eine höhere Profitabilität als bislang angepeilt.
Im ersten Jahresviertel profitierte Aixtron weiter von einer stark anziehenden Nachfrage nach Komponenten für die Halbleiterindustrie. Dabei standen Anlagen für die Herstellung von Lasern zum Einsatz in der optischen Datenkommunikation und der 3D Sensorik im Fokus. Eine weiterer wichtiger Umsatzträger waren Systeme zur Herstellung energieeffizienter Leistungselektronik auf Basis der Halbleiter Galliumnitrid und Siliziumkarbid. Sie werden beispielsweise für das schnelle Laden der Akkus von Mobilgeräten wie Smartphones und im Antriebsstrang für Elektroautos eingesetzt.
Der Auftragseingang stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 80 Prozent auf 124,4 Millionen Euro, im Vergleich zum Schlussquartal 2020 war es ein Plus von mehr als einem Drittel. "Die Nachfrage der Kunden nach unseren Anlagen ist erfreulich hoch - und zwar über alle drei Anwendungsbereiche Leistungselektronik, Optoelektronik und LED hinweg”, so Vorstandschef Felix Grawert.
Die Erlöse kletterten im Jahresvergleich um rund ein Fünftel auf knapp 50 Millionen Euro. Vor allem Anlagen zur Produktion von Bauelementen für Anwendungen in der Optoelektronik waren gefragt. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel mit minus 0,7 Millionen Euro leicht negativ aus, unter dem Strich stand aber ein Nettoergebnis von 3,8 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein kleiner Fehlbetrag angefallen war. Das deutliche Plus resultiert in erster Linie aus der Aktivierung latenter Steuern. Der Free Cashflow war in den ersten drei Monaten 2021 mit 28,1 Millionen Euro deutlich höher als im Vorjahr (3,0 Millionen Euro).
Der Ausblick macht Lust auf mehr. Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Vorstand im Vergleich zum Vorjahr unverändert eine stark anziehende Geschäftsentwicklung. Ausgehend von den Ergebnissen für die ersten drei Monate des Jahres 2021 und der internen Einschätzung der Nachfrageentwicklung bestätigt der Vorstand die zuvor abgegebene Jahresprognose im Hinblick auf Auftragseingang, Umsatzerlöse und Bruttomarge und erhöht sie in Bezug auf die EBIT-Marge. Dies berücksichtigt auch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, die zum jetzigen Zeitpunkt als nicht signifikant für das Geschäft eingestuft werden. Die EBIT-Marge soll im Gesamtjahr bei rund 18 Prozent liegen. Zuvor hatte Aixtron mit rund 16 Prozent gerechnet.
Das Fazit hat Bestand: Die Branche boomt. Die Nachfrage steigt. Die Aktie dürfte ihren Aufwärtstrend daher fortsetzen und die 20-Euro-Marke in den kommenden Wochen nachhaltig überwinden. Der AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot daher vorerst weiter mit Hebel auf steigende Kurse.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.