Airbus hat nach seinem Rückschlag im Sommer wieder deutlich zugelegt und im dritten Quartal die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten übertroffen. Nachdem Vorstandschef Guillaume Faury seine Produktions- und Gewinnpläne im Juni zusammenstreichen musste, sieht er den Luftfahrt- und Rüstungskonzern nun auf Kurs zu seinen bescheideneren Zielen für 2024.
Im dritten Quartal verdiente Airbus unter dem Strich 983 Millionen Euro und der Meldung nach Börsenschluss zufolge 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Gewinn im Tagesgeschäft (bereinigtes EBIT) wuchs sogar um 39 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Analysten hatte für diese Kennzahlen im Vorfeld weniger auf dem Zettel.
Im Gesamtjahr will der weltgrößte Flugzeugbauer weiterhin 770 Passagierflugzeuge an seine Kunden übergeben, nachdem sich das ursprüngliche Ziel von 800 Jets in diesem Jahr als unerreichbar erwiesen hatte. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn soll dabei 5,5 Milliarden Euro erreichen. Das ursprüngliche Ziel von 6,5 bis 7,0 Milliarden Euro hatte Faury wegen hoher Sonderbelastungen in der Raumfahrtsparte kassiert.
Neben den Eckdaten zur operativen Entwicklung wurde am Abend eine interessante Personalie vermeldet. Airbus luchst demnach dem Münchner Triebwerksbauer MTU den Chef ab. Der MTU-Vorstandsvorsitzende Lars Wagner solle nach Ablauf seines Vertrags die Leitung der Airbus-Verkehrsflugzeugsparte übernehmen, teilte der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern mit. Wagners Vertrag bei MTU läuft noch bis Ende 2025. Bei Airbus soll er den derzeitigen Spartenchef Christian Scherer ablösen.
Scherer und Airbus-Chef Guillaume Faury begrüßten, dass Wagner nach einigen Jahren bei MTU nun zu dem Flugzeughersteller zurückkehren. Faury soll Airbus noch länger führen. Nach dem Willen des Verwaltungsrats sollen die Aktionäre den Manager bei der Hauptversammlung im kommenden Jahr als Konzernchef bestätigen.
Die Aktie von Airbus konnte in den vergangenen Tagen bereits deutlich zulegen und sich damit von den jüngsten Tiefständen lösen. Gelingt nun auch noch der Sprung über die 200-Tage-Line, dann wäre der Weg aus charttechnischer Sicht Richtung 160 Euro und mehr geebnet. DER AKTIONÄR rät investierten Anlegern daher , bei der Aktie an Bord zu bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)