Der weltgrößte Flugzeug-Bauer Airbus produziert wieder mehr Passagier-Jets. Im Juli konnten 77 Maschinen an die Kunden ausgeliefert werden – 15 Prozent oder zehn Stück mehr als im Vormonat. Die Airbus-Aktie gewinnt zeitweilig über zwei Prozent und liegt damit an der DAX-Spitze. Charttechnisch gibt es jedoch ein bedenkliches Signal.
Nach nun sieben Monaten steht Airbus bei 400 ausgelieferten Jets. Airbus-Chef Guillaume Faury hat im Gesamtjahr 770 Auslieferungen als Ziel ausgegeben. Üblicherweise nimmt das Tempo der Übergaben vor allem gegen Ende des Jahres zu. Der Konzern erhielt im Juli zudem 59 Neu-Bestellungen. Storniert wurden lediglich zwei Maschinen. Die Nachfrage nach Airbus-Jets scheint robust zu sein.
Die Airbus-Aktie gehört am Dienstag zu den Tagessiegern im DAX. Zeitweilig steigt das Schwergewicht neben SAP um 2,6 Prozent auf 133,90 Euro.
Das Chartbild zeigt derzeit trotzdem wenig Erbauliches. Nachdem das große Gap von Ende Juni bei 142 Euro kürzlich geschlossen wurde, ist der Airbus-Kurs wieder in die Seitwärts-Pendelzone abgerutscht, in der er sich die meiste Zeit im Juli befand. Für Bedenken sorgt zudem das Todeskreuz Ende Juli. Nachdem der GD50 den GD200 von oben geschnitten hat, könnte (Konjunktiv!) die Airbus-Aktie demnächst noch etwas weiter schwächeln.
Auch die Analysten sind unschlüssig, wie es mit der Airbus-Aktie weitergeht. Die kanadische Bank RBC hat den DAX-Wert auf "Outperform" mit einem Kursziel von 180 Euro belassen. Deutsche Bank Research hält die Airbus-Aktie nach den Auslieferungszahlen für Juli auf "Hold" mit einem Kursziel von 155 Euro. Die Flugzeug-Auslieferungen seien auf einem Rekordhoch gewesen, schrieb Analyst Christophe Menard in einer am Dienstag vorliegenden Studie.
Und die Schweizer Großbank UBS hat bereits in der vergangenen Woche das Kursziel für Airbus von 145 auf 150 Euro angehoben und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Nach den unerwartet starken Ergebniskennziffern des Flugzeugbauers habe er seine Gewinnprognosen (EPS) für die Jahre 2024 bis 2026 erhöht, schrieb Analyst Ian Douglas-Pennant
Skeptischer ist die Privatbank Berenberg. Analyst Philip Buller hat die Einstufung für Airbus heute mit "Sell" und einem Kursziel von 109 Euro bestätigt. Mit den Auslieferungen befinde sich der Flugzeugbauer zwar im Plan. Die mittelfristigen Ziele seien allerdings ambitioniert.
Solange die Airbus-Aktie oberhalb der Chart-Unterstützung bei 120 Euro notiert, sollte sich der Kurs halten. DER AKTIONÄR sieht die Airbus-Aktie weiterhin aussichtsreicher als Konkurrent Boeing. Eine Stopp-Order sollte indes bei 119 Euro gelegt werden.
Die Amerikaner lieferten im gesamten zweiten Quartal übrigens nur 92 Flugzeuge aus – ein Drittel weniger als vor Jahresfrist. Das Unternehmen steckt tief in den roten Zahlen, hat den Verlust auf rund 1,4 Milliarden Dollar verzehnfacht. Abgesehen vom Geschäft mit Verkehrsflugzeugen steckt auch das Rüstungsgeschäft in Schwierigkeiten. Der neue Boeing-Chef soll (und wird) das ändern. Beide Konzerne bleiben langfristig aussichtsreich.
Sowohl Boeing als auch Airbus sind mit sechs weiteren Luft- und Raumfahrt-Playern auch Mitglied im ebenfalls längerfristig aussichtsreichen DER AKTIONÄR Weltraum Index. Mit dem Indexzertifikat WKN DA0AB7 können Anleger nahezu 1:1 an der Entwicklung von acht Konzernen partizipieren.
Weitere Infos zum Weltraum Index gibt es hier.
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