Der angeschlagene Immobilienkonzern Adler Group muss bei der Verringerung seiner Schulden einen Rückschlag hinnehmen. Der angepeilte Verkauf eines 63-prozentigen Anteils der Tochtergesellschaft Brack Capital Properties (BCP) an den Branchenkollegen LEG kommt nicht zustande. Dieser teilte am Mittwochabend mit, kein öffentliches Übernahmeangebot für die BCP-Aktien abzugeben.
LEG wird eigenen Worten zufolge damit die mit der Tochter Adler Real Estate geschlossene Vereinbarung vom 1. Dezember 2021 „mit der Verpflichtung zur Einlieferung von 63,0 Prozent der Anteile an BCP für den Fall eines öffentlichen Erwerbsangebots von LEG für BCP endgültig nicht in Anspruch nehmen“.
Damals hatte LEG in einem ersten Schritt für 328 Millionen Euro einen Anteil von 31 Prozent an BCP gekauft. Ein Paket von knapp sieben Prozent für 75 Millionen Euro kam dabei von der Adler Group direkt, die restlichen 24 Prozent stammten von anderen Investoren. Zudem sicherte sich LEG die Option auf weitere 63 Prozent der BCP-Anteile von Adler Group. Wäre die Option ausgeübt worden, hätte LEG dafür mindestens 765 Millionen Euro gezahlt.
Adler-Aktien gerieten nach den Neuigkeiten unter Druck und verloren auf der Handelsplattform Tradegate zuletzt knapp drei Prozent. LEG-Titel legten hingegen um ein halbes Prozent zu.
Die Erholung auf dem Gesamtmarkt ging an der Adler Group bislang spurlos vorbei. Die Aktie fällt auf ein neues Tief. DER AKTIONÄR sieht keinen Grund, in das fallende Messer zu greifen.