Deutschlands Immobilienriese Vonovia ist zum Ausstieg bei seiner schwer angeschlagenen Beteiligung Adler Group bereit. "Wir werden bei Adler nicht weiter kaufen und sind perspektivisch bereit, unsere Beteiligung auch zu verkaufen", sagte Firmenchef Rolf Buch dem Handelsblatt (Mittwochausgabe).
Die Bestände bei Adler seien durchaus werthaltig und man habe deshalb gedacht, dass es eine gute Idee wäre, bei Adler einen Fuß in die Tür zu bekommen. "Aber der Kapitalmarkt sieht das anders", sagte der Manager. "Ich akzeptiere, dass die Mehrheit unserer Aktionäre eine Übernahme nicht wünscht, und deshalb werden wir es auch nicht tun."
Es mache derzeit aber keinen Sinn, den Ausstieg rasch vorzunehmen. "Wir sind der Meinung, dass die Werte bei Adler derzeit nicht im Börsenkurs abgebildet sind", sagte Buch. "Deshalb warten wir lieber noch ab. Ich bin zuversichtlich, dass das neue Führungsteam bei Adler jetzt eine Governance aufbauen wird, die transparent ist. Wir haben also genug Zeit, um zu warten, bis uns jemand einen fairen Preis für unseren Anteil bietet."
Der große Unterschied zwischen Adler und Wirecard sei, dass die Projekte und Bauten da seien. "Das sind keine Scheingeschäfte in Asien, sondern Immobilien", so der Manager. "Die kann ich anfassen und anschauen. Das Portfolio kann sich nicht in Luft auflösen.
Bei Adler hat Vonovia überhaupt keinen Druck, schnell aktiv zu werden, denn die Beteiligung ist in der Bilanz kaum sichtbar. Es ist mehr die Fehleinschätzung des Managements zu Adler, was manchen Investor missmutig stimmen könnte. Vonovia bleibt aber trotzdem auf diesem Niveau aussichtsreich.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Vonovia.