Die Anleger der Adler Group kommen einfach nicht zur Ruhe. Am Dienstagnachmittag verliert die Aktie des angeschlagenen Immobilienkonzerns schon wieder zweistellig, weil der Wirtschaftsprüfer KPMG sein Mandat zurückzieht. Es ist aber nicht die einzige Schreckensmeldung, die am Dienstag aus dem Konzern kam.
Bereits am Vormittag gab es deutliche Kursverluste, nachdem die Tochter Consus wegen drohender Abschreibungen den Verlust der Hälfte des Grundkapitals angezeigt hatte. Verantwortlich dafür seien gestiegene Baukosten und eine deutliche Reduzierung des erwarteten Projektentwicklungsvolumens, teilte Adler mit.
Man sei sich der Verantwortung als Mehrheitsaktionärin mit einem Anteil von mehr als 90 Prozent bewusst und grundsätzlich bereit, Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals von Consus zu unterstützen. Von einem Händler hieß es dazu, die Nachricht komme nicht völlig überraschend.
Am Nachmittag hatte Adler bekannt gegeben, dass KPMG nicht wie vorgesehen als Abschlussprüfer für den Jahres- und Konzernabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022 zur Verfügung steht. "Diese Entscheidung seitens KPMG kommt für uns äußerst überraschend, ist enttäuschend und irritierend", hieß es daraufhin in einer Stellungnahme des Verwaltungsratsvorsitzenden Stefan Kirsten.
Bei der Adler Group liegt offensichtlich einiges im Argen. Da werden auch die Beteuerungen von Großaktionär Vonovia nicht helfen, dass der Konzern viel mehr wert sei. Die Aktie bleibt ein Spielball für Zocker.