Nachdem Celgene, die Top-Beteiligung von BB Biotech, bereits in der Vorwoche mit einem Studienflop überrascht hat, setzt die Biotech-Gesellschaft heute dem Ganzen die Krone auf. Schlechte Zahlen sowie ein miserabler Ausblick auf die kommenden Jahre verschreckt Anleger und Analysten. Die Aktie verliert weitere 18 Prozent an Wert und rutscht auf ein Mehrjahrestief ab.
Die Zahlen zum dritten Quartal lagen im Rahmen der Erwartungen. Celgene erzielte ein Ergebnis je Aktie von 1,91 Dollar je Aktie (Schätzung: 1,84 Dollar por Papier). Und auch der Umsatz von 3,3 Milliarden Dollar, ein Plus von 10,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist in Ordnung und nur marginal unter den Schätzungen geblieben. Lediglich Otezla sorgte mit einem Umsatz von 308 Millionen Dollar (Erwartung: 408 Millionen Dollar) für eine Enttäuschung.
Hauptursache für den Kursrutsch ist die gekappte Prognose für das Jahr 2020. Denn beim Mittel Mongersen musste Celgene in der vergangenen Woche die Entwicklung einstellen. Fortan soll es ein anderer Wirkstoff in dieser Indikation richten. Zulassungsrelevante Phase-3-Studien hat Celgene allerdings bis dato nicht gestartet. Entsprechend korrigiert die größte BB-Biotech-Beteiligung die Ziele nach unten. 2020 erwartet der Biotech-Titel nun Erlöse zwischen 19 und 20 Milliarden Dollar, statt geplanten 21 Milliarden Dollar.
Anleger schicken Aktie auf Talfaht
Dass Celgene erst bei den Quartalszahlen die Prognose derart extrem nach unten korrigiert, verunsichert viele Anleger und Analysten, die panisch reagieren und sich in Scharen von den Celgene-Papieren trennen. Die langfristige Wachstumsstory scheint passé. In der Folge des Kursrutsches ist die Aktie unter den Stopp von 86 Euro gerutscht. Neueinsteiger sollten in jedem Falle eine charttechnische Bodenbildung abwarten. Auch wenn Celgene mit 12,2 Prozent die größte Beteiligung von BB Biotech ist, bleibt die Schweizer Beteiligungsgesellschaft das Basisinvestment im Biotech-Sektor.