Obwohl die Zahlen für das erste Quartal im Rahmen der Erwartungen ausfielen, ist die Aktie von Netflix am Montag nach Börsenschluss eingebrochen. Vor allem der schwache Neukundenzuwachs, den Netflix für das zweite Quartal in Aussicht stellt, enttäuscht die Anleger.
Die schlagartige globale Expansion hat dem Online-Videodienst Netflix zu Jahresbeginn ein beschleunigtes Wachstum der Nutzerzahlen beschert. In den USA stieg die Zahl der Nutzer um 2,23 Millionen, Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 1,75 Millionen gerechnet. Im Rest der Welt kamen gut 4,5 Millionen neue Abonnenten hinzu.
Im Januar war Netflix in 130 Ländern an den Start gegangen und ist seitdem – mit Ausnahme von China und einigen weiteren Ländern – fast überall auf der Welt empfangbar. Damit sei auf einen Schlag viel aufgestaute Nachfrage abgebaut worden, sagte Finanzchef David Wells. Im zweiten Quartal rechnet Netflix daher mit deutlich weniger Neukunden: International soll sich das Plus auf zwei Millionen belaufen, Analysten hatten mit einem Plus von 3,45 Millionen gerechnet. Auch in den USA wird das Plus mit 500.000 Neu-Abonnenten geringer ausfallen als erwartet (Schätzung: 550.000).
Umsatz und Gewinn im Rahmen
Der Umsatz wuchs im ersten Quartal im Jahresvergleich um rund 30 Prozent auf 1,81 Milliarden Dollar und lag damit im Rahmen der Analystenschätzungen. Der Gewinn je Aktie stieg leicht von 0,05 Dollar auf 0,06 Dollar je Aktie und übertraf damit die Erwartung der Experten, die mit 0,04 Dollar je Aktie gerechnet hatten. Der internationale Ausbau brachte außerhalb der USA einen operativen Verlust von 104 Millionen Dollar ein, während es im Heimatmarkt auf dieses Basis einen Gewinn von 413 Millionen Dollar gab.
Aufwärtstrend gebrochen
Die Netflix-Aktie ist am Montag nach US-Börsenschluss zeitweise um 15 Prozent eingebrochen, ehe sie sich mit einem Abschlag von acht Prozent unterhalb der 100-Dollar-Marke stabilisieren konnte. Dabei hat der Kurs aber die 200-Tage-Linie sowie den jüngsten Aufwärtstrend nach unten durchbrochen und somit ein Verkaufssignal erzeugt. Entsprechend rät DER AKTIONÄR kurzfristig zum Verkauf. Netflix bleibt aber auf der Watchlist.
(Mit Material von dpa-AFX)