Gekappte Jahresziele bei BMW und Rückstellungen beim Zulieferer Continental aufgrund von Problemen mit Bremssystemen haben am Dienstagnachmittag die Aktien beider Unternehmen stark unter Druck gesetzt. Auch der gesamte Autosektor geriet in Mitleidenschaft, da die Sorgen über schwächelnde Geschäfte in China in der Branche weiter zunahmen. Diese Analysten machen jetzt Hoffnung.
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für BMW nach einer Gewinnwarnung für das laufende Geschäftsjahr von 115 auf 95 Euro gesenkt, jedoch die Einstufung auf "Overweight" beibehalten. Analyst Jose Asumendi kürzte in einer am Dienstag veröffentlichten Studie die Ergebnisschätzungen für BMW für die Jahre 2024 und 2025 im Durchschnitt um 15 Prozent. Er nannte zwei Hauptprobleme in der Autosparte: Rückrufe eines Zulieferers wegen Bremssystemen sowie die schwache Absatzdynamik in China. Mit einem Kursziel von 95 Euro hat BMW damit vom aktuellen Niveau ein Potenzial von über 35 Prozent.
Auch eine weitere Top-Investmentbank hat sich nach der Warnung gemeldet. Goldman Sachs sieht deutlich mehr Luft nach oben als die Konkurrenz von JPMorgan. Die Experten von Goldman haben die Bewertung für BMW nach einer Gewinnwarnung weiterhin mit "Neutral" und einem Kursziel von 117 Euro beibehalten. Analyst George Galliers zeigte sich überrascht vom Umfang der gesenkten Jahresprognosen, nachdem er Anfang August noch den Optimismus des Managements in Bezug auf die Quartalszahlen wahrgenommen hatte. In einer am Dienstag veröffentlichten Studie betonte er zudem, dass das Problem mit den Bremssystemen bereits im ersten Quartal aufgetreten sei, während die Herausforderungen in China das ganze bisherige Jahr über ein Thema gewesen seien.
Es wird einige Tage dauern, bis die Anleger den Schock verdaut haben. Es bleibt damit vorerst volatil bei der BMW-Aktie, auch wenn die Analysten mittel- und langfristig positiv bleiben. Aus technischer Sicht macht aktuell der massive Support-Bereich, der sich zwischen 68 bis 70 Euro aufspannt, Hoffnung auf eine Stabilisierung. Der RSI-Indikator notiert zudem ebenfalls so stark im Überverkauft-Bereich wie zuletzt im Corona-Crash und deutet damit auf eine Rebound-Chance hin. Anleger sollten Ruhe bewahren. Weitere Einzelheiten lesen Sie in der Artikelliste.