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BMW: Prognose runter – Aktie DAX-Schlusslicht

BMW: Prognose runter – Aktie DAX-Schlusslicht
Foto: BMW AG
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Jochen Kauper 10.09.2024 Jochen Kauper

Ein gesenkter Ausblick schockt am Dienstag die Anleger von BMW. Die Aktie des Münchner Autobauers sacken um 8,0 Prozent auf 71,52 Euro ab. Damit rutscht das Papier ans Dax-Ende.

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Foto: BMW AG
BMW i7

Der Autobauer kappt wegen Problemen mit zugelieferten Bremsen und der schwachen Geschäfte in China überraschend seinen Ausblick. In der Autosparte sind wohl über 1,5 Millionen Autos von technischen Maßnahmen betroffen, zudem kann BMW viele Autos derzeit wegen der problematischen Teile nicht ausliefern. Die Rückrufe kosten den Konzern aus München im dritten Quartal wohl einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag, außerdem fallen die Verkäufe niedriger aus als gedacht. Konzernchef Oliver Zipse kappte am Dienstag sowohl den Ergebnisausblick als auch Auslieferungsziele und die Erwartung an den freien Finanzmittelfluss.

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Foto: Michael Cola/Shutterstock
BMW X4

Das im Dax notierte BMW-Stammpapier fiel am Nachmittag um fast 8 Prozent auf 71,52 Euro. Damit baute der Kurs sein Minus im laufenden Jahr auf fast 29 Prozent aus. Auch andere Automobilwerte rauschten nach unten, vor allem die Aktie von Zulieferer Continental sackte ebenfalls deutlich um 7 Prozent ab. BMW nannte zwar keine konkreten Namen. In den vergangenen Monaten hatten Medienberichte aber bereits auf BMWs Probleme mit Conti-Bremssystemen hingewiesen, infolge derer die Bayern einen Abrufstopp von Conti-Teilen verfügt haben sollen.

In diesem Jahr dürfte die Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern im Autogeschäft nur noch zwischen 6 und 7 Prozent landen, teilte BMW am Dienstag mit. Bisher standen 8 bis 10 Prozent im Plan. Grund seien die Kosten für Rückrufe sowie die Auslieferungssperre für viele Autos, aber auch das schwache Geschäft in China. Im wichtigsten Einzelmarkt hat BMW wie auch andere Anbieter von teuren Autos derzeit Probleme, weil die reiche Kundschaft angesichts der trüben wirtschaftlichen Lage stärker aufs Geld achtet.

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Foto: Frank Hoermann/Sven Simon/picture alliance/dpa
BMW-Chef Oliver Zipse

Statt eines leichten Anstiegs der Pkw-Auslieferungen in diesem Jahr geht BMW jetzt von einem leichten Rückgang aus. Gegenüber dem Vorjahreswert von 2,55 Millionen Autos heißt das nun ein Minus von einem bis 5 Prozent. Das Vorsteuerergebnis im Konzern dürfte gegenüber dem Vorjahr "deutlich" statt nur "leicht" sinken - sprich um mindestens zehn Prozent.

Den freien Finanzmittelzufluss aus dem Automobilgeschäft schätzt BMW mit gut 4 Milliarden Euro rund 2 Milliarden Euro niedriger als bisher. Analysten und Investoren achten genau auf diese Kennzahl, weil sie Aufschluss gibt über die aktuelle Finanzkraft und damit auch über mögliche Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe. Der deutliche Schritt dürfte vor allem auf die Auslieferungssperre zurückgehen. Das Unternehmen nannte keine genaue Zahl der hiervon betroffenen Autos, in Unternehmenskreisen war jedoch die Rede von um die 100.000 Pkw.

BMW (WKN: 519000)

Im Zuge der Zahlen zum zweiten Quartal rechnete CEO Oliver Zipse gar mit einer Belebung der Nachfrage in China ab dem dritten Quartal. Die Kehrtwende am heutigen Dienstag erwischt deshalb viele Anleger auf dem falschen Fuß. Denn BMW lag mit seiner Technologie-Offenheit und Fokus auf der Weiterentwicklung von Verbrenner- und Elektroantrieb gut im Rennen.
Darüber hinaus ging der Blick der Anleger auf dem Roll-out der Neuen Klasse. Damit wollte BMW Margen auf dem Niveau der Verbrenner erreichen.
Das rückt jetzt in den Hintergrund.
Die Gewinnwarnung kommt also zu einer denkbar ungünstigen Zeit. Die Branche ist derzeit von trüben Aussichten belastet. Das Geschäft in China läuft für die deutschen Autokonzerne nicht mehr so rund wie zu Glanzzeiten. In Europa bricht den Anbietern die Nachfrage für Elektroautos weg, in die sie viel investiert haben und die sie für die Einhaltung von CO2-Klimazielen benötigen. Auch insgesamt schwächelt die Konjunktur. Der Stoppkurs von DER AKTIONÄR für die BMW-Aktie in Höhe von 75,50 Euro wurde im Zuge der Korrektur unterschritten.

(mit Material von dpa-AFX)

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