Biogen und der Entwicklungspartner Eisai haben auf dem CTAD Alzheimer Congress in San Francisco frische Daten zu ihrem Alzheimer-Hoffnungsträger Lecanemab vorgelegt. Diese zeigen einen Effekt, doch allerdings auch Nebenwirkungen. Das Forschungsduo geht allerdings nicht davon aus, dass die Substanz für zwei Todesfälle verantwortlich ist, über die in den vergangenen Tagen berichtet wurde.
Die Behandlung mit Lecanemab führte laut Biogen zu statistisch hochsignifikanten Ergebnissen, indem sie die klinische Verschlechterung auf der globalen kognitiven und funktionellen Skala im Vergleich zu Placebo nach 18 Monaten verringerte. Alle wichtigen sekundären Endpunkte hätten ebenfalls statistisch hoch signifikante Ergebnisse im Vergleich zur Placebo-Gruppe gezeigt.
Positiv: Laut Biogen und Eisai traten während der 18-monatigen doppelblinden Studiendauer keine Todesfälle im Zusammenhang mit Lecanemab oder mit amyloidbedingten Bildgebungsanomalien (ARIA) auf. Allerdings traten in der Lecanemab-Gruppe mehr Nebenwirkungen auf, die dem positiven Wirkungseffekt gegenüberstehen. Laut Bloomberg hatten 22 Prozent der mit dem Medikament behandelten Patienten mit Nebenwirkungen wie Hirnschwellungen und Blutungen zu kämpfen, bei der Placebo-Gruppe nur zehn Prozent.
Dennoch: Die ersten Reaktionen am Aktienmarkt sind positiv. Die Aktie von Eisai kann in Tokio um rund vier Prozent zulegen, BioArctic gewinnt an der Heimatbörse in Stockholm zur Stunde rund acht Prozent. Die Aktie von Biogen ist noch vom Handel ausgesetzt.
DER AKTIONÄR sieht unverändert gute Zulassungschancen für Lecanemab. Das sollte sich in den kommenden Wochen und Monaten auch positiv im Chart des Biotech-Riesen bemerkbar machen. Die Aktie bleibt ein Kauf.