Nach einer erneuten Schlappe vor Gericht ist die Bayer-Aktie kräftig abgesackt. Die Bullen ordneten sich in den vergangenen Tagen jedoch neu und haben nun eine Übernahmemeldung zum Anlass genommen, den Rebound zu wagen.
Am Donnerstag gewinnt die Bayer-Aktie, angetrieben durch die Ankündigung einer Übernahme, rund 0,8 Prozent hinzu und steht damit erneut vor der Horizontalen im Bereich von 52,50 Euro. Gelingt hier der Ausbruch aus dem engen Seitwärtstrend, der zwischen der 200-Tage-Linie bei 51,50 Euro und besagtem Widerstand liegt, rückt charttechnisch schnell wieder die Marke von 55,00 Euro in den Fokus. Doch was für eine Übernahme hat den die Initialzündung gegeben?
Bayer hat den US-amerikanischen Strahlentherapie-Spezialisten Noria Therapeutics und dessen Tochter PSMA übernommen, wie der DAX-Konzern am Donnerstag mitteilte. Noria konzentriert sich den Angaben zufolge in der Strahlenmedizin auf sogenannte zielgerichtete Alpha-Therapeutika. Die von Bayer übernommenen Programme seien im vorklinischen Stadium, hieß es weiter. Durch den Zukauf erhalte Bayer die exklusiven Rechte an einer differenzierten Alpha-Radionuklid-Therapie bei Prostatakrebs.
Bayer selbst hat mit Xofigo bereits eine zielgerichtete Alpha-Therapie in seinem Onkologie-Programm, zudem befinde sich eine unternehmenseigene Wirkstoffplattform mit sogenannten Thorium-Konjugaten in der Entwicklung. Prostatakrebs ist laut dem Unternehmen der zweithäufigste Krebs bei Männern.
Mit der Übernahme baut Bayer sein Portfolio bei Prostatakrebs aus und kann damit zumindest etwas von der jüngsten Glyphosat-Schlappe ablenken. Dennoch sollten Anleger aufgrund der noch andauernden Streitigkeiten Abstand von der Bayer-Aktie halten. Für Trader hingegen könnte die aktuelle Chartsituation durchaus interessant sein.
Mit Material von dpaAFX.