Bayer hat den Verkauf des Geschäfts mit verschreibungspflichtigen Dermatologika an LEO Pharma endgültig abgeschlossen. Vor rund elf Monaten wurde die Transaktion angekündigt. 2017 erzielte das Portfolio einen Umsatz von über 280 Millionen Euro. Spannend wird, welche Assets die Leverkusener als nächstes veräußern, denn auch die Sparte Animal Health und der Anteil am Chemie-Park Currenta stehen zur Disposition.
Meilenstein für LEO Pharma
„Heute ist ein historischer Tag für LEO Pharma. Mit den starken verschreibungspflichtigen Dermatologiemarken und den neuen Kollegen von Bayer kommt LEO Pharma einen großen Schritt in Richtung seines Ziels voran, im Jahr 2025 125 Millionen Patienten zu helfen", kommentiert Gitte Aabo, CEO von LEO Pharma die Transaktion.
Auch Bayer freut sich über die abgeschlossene Transaktion: „Wir sind froh, mit LEO Pharma den richtigen Eigentümer gefunden zu haben, der unser Geschäftsfeld für verschreibungspflichtige Dermatologika einen großen Schritt voranbringen kann“, so Heiko Schipper, Vorstandsmitglied und Leiter der Division Consumer Health beim DAX-Konzern.
Andere Sparten im Fokus
Spannend bleibt bei Bayer, was sich in den kommenden Monaten in Sachen Tiergesundheit und Currenta tut. Laut diversen Medienberichten positionieren sich bereits interessierte Investoren. DER AKTIONÄR rechnet damit, dass Bayer mit beiden Geschäftseinheiten etwa zehn Milliarden Euro an liquiden Mitteln einsammeln könnte.
Bayer kann das Geld gut gebrauchen. Denn durch die Übernahme von Monsanto ist die Nettofinanzverschuldung in die Höhe geschnellt. Hinzu kommt die Glyphosat-Problematik in den USA. Dem Unternehmen drohen milliardenschwere Schadensersatzzahlungen oder im Falle eines Vergleichs eine hohe Sonderzahlung. Laut HSBC-Analyst Stephen McGarry dürften auf Bayer in den kommenden zehn Jahren noch um die 20 Milliarden Euro an Kosten zukommen.
Die Bayer-Aktie konnte sich vom Mehrjahrestief bei 52,02 Euro lösen und notiert weiter über der Marke von 60,00 Euro. Doch die Erholungsbewegung gerät etwas ins Stocken. Langfrist-Investoren sollten vorerst mit einem Einstieg abwarten, für Trader hellt sich die Lage erst mit dem Break über die Widerstandszone bei 62,60 Euro weiter auf.