Für Aktionäre von Volkswagen gab es zuletzt wenig Grund zur Freude. Eine angespannte Versorgungssituation, Werkschließungen in China wegen Lockdowns und Probleme mit der eigenen Softwareeinheit sind nur einige Punkte. Hinzu kommt die schlechte Performance der Aktie über das vergangene Jahr. Analysten, die in dieser Woche ihre Studien überarbeiteten, sind für die weitere Kursentwicklung uneins.
Bernstein Research ist mit einem Zielkurs von 160 Euro zwar zurückhaltend, dennoch sieht Analyst Daniel Roeska ausgehend vom aktuellen Kurs ein Potenzial von knapp zehn Prozent. Seine Bewertung lautet „Market-Perform“. In seiner Studie vom Dienstag rechnet Roeska damit, dass VW seine Ziele für 2022 erreichen kann, jedoch erwartet er mittelfristig ein geringeres Wachstum und zunehmenden Konkurrenzdruck. Auftrieb könnte der Aktie zudem das geplante IPO von Porsche gebe.
Den Börsengang des Sportwagenbauers sieht auch Michael Punzet als möglichen Impulsgeber. Seine Einstufung beließ der Analyst der DZ Bank auf „Kaufen“, jedoch senkte er sein Kursziel von 195 auf 175 Euro. Er kritisiert, dass die Wolfsburger ihren Ausblick trotz des starken ersten Quartals nur bestätigten.
Auf den Analystentag der VW-Tochter Bentley bezog sich in seiner Studie Experte Daniel Schwarz von Stifel. Bentley erscheine gut positioniert, um von steigender Nachfrage nach teuren Fahrzeugen und Elektrifizierung zu profitieren. Mit seinem Kursziel von 308 Euro ist er wesentlich optimistischer als seine Kollegen und geht somit von mehr als einer Verdoppelung des Kurses aus, weshalb er sein Rating auf „Kaufen“ belässt.
Die Analystenmeinungen bei Volkswagen gehen weit auseinander. DER AKTONÄR ist für den Autobauer langfristig zuversichtlich, bei einem positiven Chartsignal, wie etwa dem Sprung über die 50-Tage-Linie bei 150,61 Euro, können Anleger einen Einstieg wagen.