Die Kursziele der Analysten bezüglich der Aktie der Volkswagen AG gehen derzeit weit auseinander. Während Stifel zuletzt seine Kaufempfehlung kappte und das Potenzial für die Aktie von 295 Euro auf 149 Euro herunterschraubte, bleibt JPMorgan bei seiner positiven Haltung.
Vor wenigen Tagen strich die Investmentbank Stifel ihre Kaufempfehlung für die Volkswagen-Aktie. Analyst Daniel Schwarz reduzierte zudem das Kursziel von 295 auf 149 Euro.
Schwarz betonte in seiner Analyse, zum kleineren Teil sei der drastische Schnitt der von VW gezahlten Sonderdividende von 19 Euro je Aktie geschuldet. Nachdem der Börsengang der VW-Sportwagentochter Porsche AG vollzogen wurde, sei es aber auch eine neue Erkenntnis, dass der VW-Konzern von solch wertvollen Beteiligungen nicht angemessen profitiere.
Den bisherigen Bewertungsansatz anhand der Summe der Konzernteile hält er vor diesem Hintergrund für nicht mehr angebracht. Er macht das Wertpotenzial der Aktie nun am Kurs-Gewinn-Verhältnis fest.
Eine andere Sichtweise vertritt Analyst Jose Asumendi von JPMorgan. Der Experte hielt am seiner Kaufempfehlung für die VW-Aktie fest.
Autobauer spürten in Europa noch kein Nachlassen der Nachfrage und den Zulieferern komme nach einem schwierigen 2022 eine Umkehr bei der Rohstoff- und Materialkostenentwicklung zugute. Mit Blick auf die Subsektoren präferiert der Experte ausgewählte Zulieferer sowie Autobauer gegenüber den Aktien von Reifenherstellern. Sein Kursziel für Volkswagen lautet 235 Euro.
Volkswagen ist sicherlich ein interessanter Wert. Grundsätzlich geht der Konzern in die richtige Richtung. Der Bau eigener Batteriewerke ist wichtig, um unabhängiger von Zulieferern und volatilen Lieferketten zu werden. Aktuell ist allerdings eine gewisse Skepsis angebracht, vor allem was Produktportfolio und Software betrifft. Die Modelle ID.4, ID.4 und ID.5 sind nett, aber im Wettbewerb mit Tesla, Nio, BYD et cetera zu brav. Problematisch muss die Lage in China betrachtet werden. Hier verliert der VW-Konzern Marktanteile an die neuen Herausforderer innerhalb des E-Mobility-Segments. Die Aktie ist derzeit „nur“ eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG, Porsche SE, Mercedes-Benz und Volkswagen.
(Mit Material von dpa-AFX)